Kita: Staatsanwalt ermittelt

Wurde bei der Platzvergabe und bei Beiträgen gemauschelt? Die Leiterin steht unter Verdacht.

Skandal um Kita-Plätze in der Tageseinrichtung am Giebel in Vohwinkel: Dort sollen sieben Kinder betreut worden sein, ohne dass für sie ein Vertrag mit dem Stadtbetrieb Tageseinrichtungen abgeschlossen wurde. Außerdem sollen etwa zehn Kinder über Mittag versorgt worden sein, die offiziell nur einen Platz für den Vormittag hatten. Damit ist es möglicherweise zu einer Überbelegung der städtischen Einrichtung gekommen, die offiziell über 25 Plätze verfügt.

Noch sind viele Fragen rund um die Kita, die wegen ihrer Erziehungskonzepte beliebt ist, offen: Haben die Eltern etwa Geld direkt an die Kita gegeben, um damit möglicherweise den nach Gehalt gestaffelten Elternbeitrag oder die strengen Voraussetzungen für Ganztagesplätze zu umgehen? Oder hat die Leiterin in Eigenregie weitere Betreuungsplätze an die Eltern vergeben, um ihnen einen Gefallen zu tun?

Auch ob die Stadt durch den Vorfall Schaden genommen hat, steht noch nicht fest, offensichtlich ist nur, dass die Beiträge noch nicht bei Stadt eingegangen sind. "Bisher haben wir nur einen Verdacht auf Unregelmäßigkeiten, da gibt es viele denkbare Konstellationen", reagiert Sozialdezernent Stefan Kühn vorsichtig. Denkbar wäre auch, dass es sich bei den Ungereimtheiten lediglich um organisatorisches Chaos handle. Zumindest in einem Fall hat sich das Dickicht gelichtet: Für eines der Kinder gibt es einen verspäteten Vertrag, der der Stadt allerdings bisher noch nicht vorlag.

Die Stadt hat alle betroffenen Eltern angeschrieben und bietet ihnen einen ordnungsgemäßen Vertrag an. Ziel sei es, den Fall aufzuklären und die Betreuung der Kinder sicherzustellen, so die Stadt. Heute werden alle Kitas über den Vorfall informiert, eine Generaluntersuchung der Einrichtungen werde es allerdings nicht geben.

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