Kinostars entdecken ihren Familiensinn am Boltenberg

Abermals wählte ein hochkarätiges Filmteam Wuppertal als Aufnahmeort für ein spannendes Leinwand-Drama.

Wuppertal. Eine Villa auf einem Hügel - Regisseur und Drehbuchautor Lars Kraume ist sich sicher, dass damit seine Wuppertaler Location für den Film "Die kommenden Tage" recht genau umrissen sei. Kenner der Stadt werden sich indessen mit einem solchen Hinweis kaum begnügen.

Neun von 49 Drehtagen verbringt das hochkarätige Filmteam um Kraume derzeit in der Villa Baum auf dem Boltenberg. Für die Geschichte um eine "disfunktionale Familie" sei die Aura eines Hauses Dreh- und Angelpunkt, sagt der Regisseur, der die Stadt selbst nicht ins Kalkül ziehen wird. Kraumes "Reise in eine nahe Zukunft" werde vielmehr in Berlin angesiedelt sein. Auswärtige Locations, darunter auch Köln und Düsseldorf, würden im Film anonym bleiben.

Gebhard Henke vom WDR prophezeit Wuppertal derweil eine wachsende Bedeutung als Filmstadt. Gemeinsam mit Arte, ARD Degeto und Badlands produziert der WDR den Film, der in eine nahe Zukunft schaut. "Eine Zukunft, die es in Teilen der Welt schon gibt", so verweist WDR-Redakteurin Barbara Buhl auf das Problempaket, das der Film unter die Lupe nimmt: knapper werdende Ressourcen, Krieg, Terrorismus und die Konflikte, die sich daraus für eine Familie ergeben.

Schauspielerin Johanna Wokalek ("Der Baader-Meinhof-Komplex") findet sich zum zweiten Mal ins Milieu des Terrorismus ein. "Anders als Gudrun Ensslin hat Cecilia Kuper aber kein klares Bild vor Augen. Sie liebt einen Mann und gerät durch ihn in einen Strudel", sagt sie über ihre Rolle.

Im Unterschied zu den Protagonisten habe das Schauspielerteam in der Wuppertaler Villa schnell zu einem guten Familiengefühl gefunden, versichert Wokalek. Dieses Team wartet mit klangvollen Namen auf, darunter auch Susanne Lothar als "Mama, die ihre Kinder nicht loslassen kann". Lothar drehte bereits 2004 in Wuppertal, damals im Rex Theater für den Film "Die österreichische Methode".

Mit Bernadette Heerwagen, August Diehl, Ernst Stötzner und dem überragenden Nachwuchstalent Daniel Brühl sind in diesen Tagen weitere große Stars der Leinwand in der aufsteigenden Filmstadt Wuppertal versammelt.

Ein zweistündiges Drama sei zu erwarten, sagt Kraume, allerdings eines mit lustigen Aspekten. Daher beschreibt Stötzner seine Figur auch als "harmoniesüchtigen Problemlöser, der an seine Grenzen stößt". Beschwörend fügt er hinzu: "Danach wird’s dunkel."

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