King Ping will in die Kino-Charts

Die Macher des Films fiebern der Premiere am 31. Oktober entgegen.

Wuppertal. 31. Oktober 2013. Ein Donnerstag. An diesem Tag erlebt „King Ping — Tippen, Tappen, Tödchen“, der erste in Wuppertal produzierte Spielfilm, definitiv seinen Kinostart. Und wenn es nach den Produzenten Dirk Michael Häger und Christoph Schmidt, den Vätern des Films von der Firma REX Film geht, soll die Geschichte über Clemens King Frowein (Sierk Radzei), Pinguinpfleger und Ex-Polizist, eine Erfolgsstory werden.

„Jeder, der erste Bewegtbilder von King Ping‘ bisher gesehen hat, meinte: ,Das sieht ja nach richtig großem Kino aus!‘“, versichert Dirk Michael Häger, der auch das Drehbuch des Streifens geschrieben hat. Er und Schmidt sind stolz auf ihren Spielfilm-Erstling, der bekanntermaßen mit dem Mini-Budget von 330 000 Euro entstanden ist, ohne einen Cent Filmfördermittel, dafür mit Unterstützung vieler Wuppertaler Firmen und mit Schauspielern, die mit zurückgestellter Gage auf Gewinnbeteiligungs-Basis gearbeitet haben. Dass dennoch bekannte Namen wie Bela B. von den Ärzten, Christoph Maria Herbst und Hans-Martin Stier mit von der Partie sind, werten die Produzenten als Vertrauensbeweis — in diesem Sinne sagte Bela B. während der Dreharbeiten im WZ-Interview: „Wäre das Drehbuch Grütze gewesen, wäre ich nicht dabei.“

Seit dem Dreh im vergangenen Jahr ist noch viel mit dem Film passiert — in der Postproduktion wurde der Look bestimmt, der Sound in einem renommierten Dortmunder Studio massiv bearbeitet, so dass „King Ping“, der ursprünglich als eine Art Krimi-Komödie mit Lokalkolorit geplant war, inzwischen geradezu comic-artig und sehr musikbetont daherkommt — ein „Crime Comic“, wie es Häger und Schmidt nennen, das in der deutschen Filmgeschichte bisher geradezu ohne Vorgeschichte ist. „Der Film hat wesentlich mehr Kinoqualitäten als ursprünglich geplant“, sagt Häger nicht ohne Augenzwinkern — und hat wie Schmidt fest im Blick, dass der Film sowohl für die Programmkinos als auch für Multiplexe mit Arthouse-Affinität ästhetisch geeignet ist.

Mit 40 Kopien gehen die Produzenten in den Verleih — ebenfalls auf eigene Faust mit der eigens gegründeten Tochter REX Film Verleih, nachdem sie sich mit der ursprünglich engagierten Firma Polyband nicht auf einen geeigneten Starttermin einigen konnten. Doch wenn es gut läuft, würde auch im Zeitalter digitaler Herstellung die doppelte Anzahl kein Problem darstellen. „Was das Marketing angeht, haben wir unsere eigene Strategie“, sagt Christoph Schmidt mit Blick auf die kommenden Wochen.

Zuversicht macht beiden Produzenten, dass sie für das Marketing nicht nur die bundesweit bekannte Berliner Agentur publics gewinnen konnten, sondern auch 25000 Euro Zuschuss von der Filmförderungsanstalt (FFA) des Bundes ergatterten. Hinzu kommen erneute Sponsorengelder, auch vom Co-Produktionspartner Hako Media.

Nun hoffen Häger und Schmidt auf die Gunst des Publikums — vor allem auf die der Wuppertaler. „Man stelle sich nur vor“, sagt Schmidt, „wir haben hier eine Super-Premiere, und am ersten Wochenende gehen allein hier in beiden Kinos der Stadt fünf, sechstausend Menschen rein.“ Dann wäre man schon im oberen Bereich der Kino-Charts. Unmöglich? Nun, vor vier Jahren hat es auch viele Menschen gegeben, die dem Duo allein schon den Kino-Start nie zugetraut hätten. Aber wie sagt Dirk Häger selbst: „Man braucht schon eine gehörige Portion Wahnsinn, um so ein Projekt durchzuziehen.“ Und Christoph Schmidt ergänzt: „Wäre trotzdem schön, wenn dann so gegen Ende des Jahres endlich auch mal ein bisschen Geld an die Produzenten flösse.

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