Wuppertal Kinderhilfswerk Unicef hat neues Zuhause

Die Unicef-Gruppe ist von der Briller Straße in die Friedrich-Ebert-Straße umgezogen. Das Team sucht Verstärkung

Wuppertal: Kinderhilfswerk Unicef hat neues Zuhause
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Unicef Wuppertal hat ein neues Zuhause. Die Adresse in der Briller Straße ist Vergangenheit. Ab 20. Oktober findet man die Niederlassung des Kinderhilfswerks in der Friedrich-Ebert-Straße 83. „Hier sind wir viel zentraler und besser erreichbar“, sagt Unicef-Mitarbeiterin Barbara Brandau. „Wir sind total glücklich, dass sich das ergeben hat.“

Tatsächlich ist Haus Nr. 83 nur ein paar Gehminuten vom Laurentiusplatz entfernt. Und sobald der Umzug abgeschlossen ist, sind die hellen Räume mit den hohen Decken eine Anlaufstelle für alle, die Unicef-Projekte mit Spenden unterstützen möchten. Dass Kinder weltweit Hilfe brauchen, zeigen die Nachrichten jeden Tag. Da sieht man nicht bloß Bilder aus Syrien, Irak oder Südsudan, sondern aktuell auch aus Haiti nach dem Hurrikan Matthew.

Wer das Team der ehrenamtlichen Helfer verstärken möchte, ist ebenfalls gern gesehen. Am 26. Oktober sind neue Mitglieder zu einem Kaffeetrinken um 16 Uhr eingeladen. „Ich bekomme oft Anfragen von Menschen, die sich engagieren möchten, aber beruflich oder in der Familie sehr eingespannt sind“, sagt Kerstin Rosenow-Williams, Leiterin der Wuppertaler Unicef-Gruppe. „Für diese Interessierten haben wir Angebote entwickelt, die sie einfach in ihren Alltag integrieren können.“

Solch ein Angebot gilt auch für die Stände mit Grußkarten, mit denen die Gruppe auf den Weihnachtsmärkten am Schloss Lüntenbeck, an der Steinbeck und vor den City-Arkaden präsent ist. Da muss eine Schicht nicht länger als drei Stunden dauern. Wichtig ist dabei, dass man die Gruppentreffen, die jeden 2. Mittwoch im Monat stattfinden, besucht. „Da wird alles durchgesprochen und man kann sich in den Dienstplan eintragen“, erklärt Barbara Brandau.

Zum „Außendienst“ gehört außerdem die Organisation von Benefizveranstaltungen und Kinderfesten - so noch zuletzt mit dem Rotter Bürgerverein im Schönebecker Busch. Hinzu kommt die Kontaktpflege zu den Schulen. So organisiert Unicef Wuppertal regelmäßig Spendenläufe mit Schülern und bietet begleitenden Info-Unterricht zu seinen Projekten an. Für jeden gelaufenen Kilometer gibt es Spenden von Angehörigen, Bekannten oder Geschäftsleuten.

Natürlich gibt es auch in der Friedrich-Ebert-Straße genug zu tun. Vom Büro aus kann man Presse- und Öffentlichkeitsarbeit machen und die Homepage pflegen. In den Regalen liegen neben Grußkarten Pakete mit Kochrezepten und Einladungskarten zum Verkauf. Sie gehören zur Aktion „Kochen für Freunde“. Damit könne man seine Freunde einladen, um gemeinsam syrisch zu kochen, beschreibt Barbara Brandau das Konzept. „Man hat einen schönen Abend und die syrischen Flüchtlingskinder werden so unterstützt.“

Gleichzeitig gehen die Spenden, die von der deutschen Unicef-Zentrale in Köln gesammelt und verteilt werden, in nachhaltige Projekte für Bildung, Gesundheit und Trinkwasser. Dabei müsse man sich klarmachen, sagt Brandau, „dass man selbst mit wenig Geld viel erreichen kann.“ So ließen sich in afrikanischen Ländern für fünf Euro Medikamente kaufen, die ein krankes Kindes am Leben erhalten. Dreißig Euro koste dort eine Ziege, deren Milch eine ganze Familie versorgt.

Was Spenden alles bewirken können, zeigt die Unicef-Kampagne „Schulen für Afrika“, die vor zwölf Jahren startete. Inzwischen hat sie über 28 Millionen Kindern den Zugang zur Bildung verschafft. Zum Beispiel mit Kisten, die mit Schulheften, Rechentafeln und anderem Zubehör gefüllt sind. Schon der Inhalt dieser Kiste macht Unterricht möglich. Und Bildung ist eben immer noch das beste Mittel, um aus der Armut herauszukommen.

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