Katholische junge Gemeinde Wuppertal Kinder und Jugendliche fahren im Sommer in die Bretagne

Wuppertal · Handys sind tabu und sollen nur benutzt werden, wenn es gilt, Fotos von Ausflügen in die Heimat zu senden.

Wie schon vor zwei Jahren führt die Sommerfreizeit der Katholischen jungen Gemeinde in die Bretagne.

Wie schon vor zwei Jahren führt die Sommerfreizeit der Katholischen jungen Gemeinde in die Bretagne.

Foto: Katholische junge Gemeinde / KjG

Ein ehemaliger Bauernhof in der Bretagne in der Nähe des Atlantiks mit einem riesigen Gelände wartet in den beiden letzten Wochen der Sommerferien auf Kinder und Jugendliche zwischen acht und 16 Jahren. Das berichten Meggy Rauschen, Marian Blum und Hendrik Lange von der Katholischen jungen Gemeinde (KjG), die oben auf dem Sedansberg in Barmen ihr hiesiges Zuhause hat.

Die Sommerfreizeiten der KjG haben Tradition. Im letzten Jahr führeten sie nach Vinderup in Dänemark,  wo die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich an der See wohlgefühlt haben. Auch diesmal ist das Wasser, der Atlantik nämlich, nicht weit entfernt und lädt in einer ruhigen Bucht zu einem erfrischenden Bad ein.

„Aber auch ansonsten ist für ausreichende Unterhaltung gesorgt“, verspricht Meggy Rauschen, Erzieherin, Sozialarbeiterin und Leiterin der Gruppe. „Das riesige Gelände mit einer großen Wiese bietet ausreichend Möglichkeiten für sportliche Betätigung, und bei weniger gutem Wetter können wir drinnen Musik machen und hören, basteln und spielen.“

Ausflüge nach Brest
und Quimper geplant

Zwar ist Koch Martin schon seit zehn Jahren der Boss in der Küche, doch freut er sich bei der Gestaltung des Speiseplans stets über freiwillige junge Helferinnen und Helfer aus der Gruppe.

Wer angesichts des Veranstalters „Katholische junge Gemeinde“ befürchtet, dass die zwei Wochen zwischen dem 22. Juli und dem 5. August möglicherweise religiös überfrachtet werden, den beruhigt Marian Blum: „Wir sind offen und verfolgen nicht die Ziele der katholischen Kirche, und Bibelstunden gibt es bei uns auch nicht.“  Meggy Rauschen fügt hinzu: „Am Sonntagabend findet zwar eine Andacht statt, die von den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mitgestaltet werden kann. Doch das ist auf absolut freiwilliger Basis.“ Wobei allerdings vor dem gemeinsamen Mahl Tischgebete gesprochen werden.

Wer der ländlichen Idylle hin und wieder entfliehen möchte, der hat die Möglichkeit zu einem Ausflug in die Großstädte Brest oder Quimper, wie Hendrik Lange versichert. „Unser Bus steht uns in der Bretagne die gesamte Zeit zur Verfügung“, so Hendrik Lange. „Vom Start am 22. Juli, wo wir von der Hatzfelder Gemeinde St. Konrad aus losfahren, bis zur Rückkehr am 5. August.“

Vor Ort finden die Jugendlichen auf einem Campingplatz gemütliche Zelte vor, die bis zu acht Personen einen Schlafplatz bieten. „In einem großen Anbau sind die sanitären Anlagen wie Duschen, Waschmöglichkeiten und Toiletten untergebracht“, ergänzt die Leiterin, die – wenn die möglichen 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erreicht werden – von einem Helferpersonal von bis zu 20 jungen Menschen unterstützt wird. Meggy (27), Marian Blum und Hendrik Lange (25) sind schon die „Senioren“ im jungen Helfer-Team, das schnell Kontakt zur Gruppe findet.

Was auf den ersten Blick ein wenig befremdlich klingt, erweist sich im Laufe der Freizeit als Segen: Handys sind tabu und sollen nur benutzt werden, wenn es gilt, Fotos von Ausflügen in die Heimat zu senden. „Wer sieht, wie heutzutage jede und jeder bei allen Gelegenheiten nur mit seinem Handy beschäftigt ist, der sieht, wie darunter jegliche Kommunikation untereinander leidet“, hat Meggy festgestellt. „Selbstverständlich halten wir Kontakt mit den Familien daheim, informieren sofort, wenn es etwas über die jeweiligen Jugendlichen zu berichten gibt, und senden auch regelmäßig über Whatsapp Fotos an die Daheimgebliebenen, sodass es bei der Heimkehr keine unliebsamen Überraschungen gibt. Aber, wir gestalten das Programm so abwechslungsreich, dass niemand sein Handy vermissen wird“, wird glaubwürdig versichert.

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