Auszeichnung Kinder- und Jugendhospiz Burgholz erhält Spendensiegel

Wuppertal · Institut bescheinigt Stiftung der Bergischen Einrichtung, verantwortungsvoll mit den Geldern umzugehen. 2020 wird außerdem ihr fünfjähriges Bestehen gefeiert.

 Kerstin Wülfing (Kinderhospiz), Christoph Humburg (Caritas, l.) und Martin Hamburger (Diakonie) stellten das Siegel vor.

Kerstin Wülfing (Kinderhospiz), Christoph Humburg (Caritas, l.) und Martin Hamburger (Diakonie) stellten das Siegel vor.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Stiftung des Bergischen Kinder- und Jugendhospizes Burgholz hat fünf Jahre nach dem Start des Betriebes der Einrichtung das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) erhalten. Mit der Verleihung des Gütesiegels verpflichtet sich die vor zehn Jahren gegründete Stiftung dazu, mit den Spendengeldern sinnvoll umzugehen und den Umgang damit transparent zu machen. „Der Stiftung war es schon immer wichtig, offen, verantwortungsvoll und seriös mit den erhaltenen Spendengeldern umzugehen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Martin Hamburger, am Montag. Das sei man „jedem einzelnen Spender schuldig“.

Etwa eine Million Euro an Spendengeldern muss die Stiftung pro Jahr einnehmen, um kostendeckend zu arbeiten. Das Geld wird für die Betreuung der Familien und Angehörigen verwendet, die die in dem Hospiz aufgenommenen Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden begleiten und in der Einrichtung ebenfalls übernachten. Für die jungen und im Haus betreuten Gäste, die an einer lebensbedrohlichen Erkrankung leiden, erfolgt die Finanzierung über Pflegesätze. Pro Jahr werden etwa 250 Familien in der Einrichtung betreut. Die Aufenthaltsdauer liegt zwischen vier Tagen und knapp zehn Wochen. Zehn Plätze stehen zur Verfügung.

Der Betrieb ist dringend
auf die Spenden angewiesen

Vorstandsmitglied Christoph Humburg verwies darauf, dass das Hospiz auf die Spenden dringend angewiesen sei, kommen pro jungem Gast doch drei bis vier Familienmitglieder, die ihn begleiten. Nur durch die eingenommenen Spenden sei es „überhaupt möglich, betroffenen Familien die Unterstützung zu geben, die sie benötigen“, ergänzte die Hospizleiterin Kerstin Wülfing. Zudem können mit dem Geld besondere Angebote wie etwa eine Elterntrauergruppe unterstützt werden.

Die in dem Hospiz betreuten Familien stammen in der Regel aus einem Umkreis von 150 Kilometern. Die Auslastung liegt mit 94 Prozent sehr hoch. Schon kurz nach Eröffnung des Hospizes vor fünf Jahren seien die Plätze „sehr schnell belegt“ gewesen, betonte Hamburger. Ausdrücklich lobten die Vertreter des Vorstandes auch die gute ökumenische Zusammenarbeit, die die Einrichtung und den Betrieb des Kinder- und Jugendhospizes möglich gemacht habe und mache. Die Kinderhospiz-Stiftung wird von dem Caritasverband Wuppertal/Solingen, der Diakonie Wuppertal und der Bethe-Stiftung getragen. Neben der Kinderhospiz-Stiftung und einer GmbH gibt es auch noch ein Kuratorium, das als Aufsichtsorgan dient.

Um das DZI-Siegel verliehen zu bekommen, musste die Stiftung mehrere Kriterien erfüllen. So darf beispielsweise der Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben nicht mehr als zehn Prozent an den Gesamtkosten betragen. Vergütungen für den Vorstand gibt es nicht. Überdies muss offen und umfassend über die Verwendung der Mittel informiert werden.

Die Verleihung des DZI-Spendensiegels ist in gewisser Hinsicht auch ein Geschenk zu einem besonderen Geburtstag, feiert das Hospiz doch in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen. Dazu plant die Einrichtung das ganze Jahr über mehrere Veranstaltungen. Den Auftakt macht am 1. Februar ein Benefizkonzert im LVR-Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen. Dort treten Annika Boos und Marco Lambardo auf, der Erlös des Konzerts kommt der Arbeit des Hospizes zugute.

Überdies sind im Laufe des Jahres weitere Termine geplant: unter anderem eine Ausstellung in Hattingen und eine Vortragsreihe in Remscheid. Und am 21. Juni lädt das Hospiz zu einem Tag der offenen Tür. Zudem beteiligt sich die Einrichtung an dem Tag des Kinderhospizes, der am 10. Februar bundesweit begangen wird. Dazu sind unter anderem Aktionen im Luisenviertel geplant.

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