Kinder-Ideen für eine bessere Welt

Schüler der Grundschule Nützenberg haben mit ihrem selbst gestalteten E-Book einen bundesweiten Wettbewerb gewonnen.

Kinder-Ideen für eine bessere Welt
Foto: Sonja Rensch

Können Kinder die Welt verbessern? Die Kinder des Offenen Ganztags der Grundschule Nützenberg finden: Ja! Deshalb haben sie ein E-Book gestaltet, in dem sie Kindern Tipps für einen verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Umwelt geben. Beim bundesweiten Wettbewerb „Eine Welt für alle“ wurden die Kinder mit dem ersten Preis unter den Grundschulen ausgezeichnet. Entwicklungsminister Gerd Müller übergab die Preise in Berlin.

Schon länger gibt es im Offenen Ganztag am Nützenberg eine AG „E-Book-Creator“. Mit Hilfe dieser App können die Kinder ganz leicht ein eigenes E-Book erstellen. Sie fügen Texte und Fotos oder Zeichnungen ein, überlegen sich Farbe und Größe der Schrift und gestalten ihre Seiten.

Wuppertaler

Schulzeit

Doch an den Überlegungen, was Kinder zu einer besseren Welt beitragen können, beteiligten sich 200 der gut 300 Schüler der Schule. „Die Kinder sind sehr interessiert an nachhaltigen Themen“, erzählt die Leiterin des Offenen Ganztags, Sonja Rensch. Schon seit Jahren hat die Schule eine Partnerschule in Guinea. Ein ehemaliger Mitarbeiter dieser Partnerschule kommt immer wieder zu den Schülern und berichtet vom Leben in Westafrika. „Der hat erzählt, dass die Menschen dort Mangos nur in der Zeit essen, wenn sie reif sind - und sonst nicht.“ So verglichen die Schüler ihr Leben mit dem der Kinder in Guinea. „Besonders wichtig fand ich, dass wir durch das Projekt Ideen bekommen, um den Kindern in Afrika zu helfen und die Welt ein Stückchen zu verbessern “, betont Samuele (9).

In verschiedenen Gruppen beschäftigten sich die Kinder mit nachhaltigen Themen; sie nähten Kleidungsstücke zu Geschenken um und erfanden ein Brettspiel. Einen Tag lang probierten sie aus, wie es ohne Spielzeug ist: Die Wald-AG hatte vorher Stöcke und Tannenzapfen aus dem Wald mitgebracht, die nun als Ersatz für Bälle und andere Spielsachen dienten. „Die Kinder waren sehr kreativ und zufrieden“, berichtet Sonja Rensch.

Bei der Gepa lernten die Schüler viel über die Produktionsbedingungen in fernen Ländern, etwa für Schokolade. Sie schmolzen Gepa-Schokolade ein und formten daraus Plätzchen für Kinder. Aus diesen Erfahrungen formulierten die Schüler ihre Tipps für das E-Book: Etwa ein spielzeugfreier Tag, fair gehandelte Schokolade und regionales Obst essen, aus alten Dingen Neues machen, sich mit Zukunftsvisionen zu beschäftigen. „Frag uns Kinder! 1000 und 4 Ideen für unsere Welt — viele kleine Schritte: Komm, wir zeigen sie Dir!“ heißt das Buch.

Neun Kinder und zwei Betreuerinnen sind vergangene Woche nach Berlin gereist, um den Preis entgegen zu nehmen. Am Ankunftstag gab es ein Vorabendprogramm mit Musik, Informationsständen und Würstchen vom Grill. „Dort fand ich die Wasserstelle aus einem Kanister und einem Holzgestell interessant. Da kann man sich mit ganz wenig Wasser die Hände waschen. So machen das die Kinder in Afrika, um Wasser zu sparen“, erzählt Elea (9). Am nächsten Tag wurden dann 150 Preise in fünf Kategorien verliehen. „Wir waren alle ganz aufgeregt“, sagt Sonja Rensch. Am 7. Juli feiert auch die ganze Schule den Gewinn mit einem großen Fest. Vom Preisgeld in der Höhe von 2000 Euro will die Schule ein Tablet oder einen Laptop für die Partnerschule in Guinea kaufen — damit der Kontakt in Zukunft besser klappt. Der Rest der Summe soll in das nächste Projekt des Offenen Ganztags fließen.

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