Einzelhandel Kik eröffnet Filiale im Rinke-Haus

Wuppertal · Baudezernent Frank Meyer sieht das als Rückschlag für die Entwicklung des Walls.

 Am Wall 36, im neuen Rinke-Haus, wird derzeit gebaut. Der Textildiscount Kik zieht dort noch vor Weihnachten ein. Die Stadt sieht das als Enttäuschung.

Am Wall 36, im neuen Rinke-Haus, wird derzeit gebaut. Der Textildiscount Kik zieht dort noch vor Weihnachten ein. Die Stadt sieht das als Enttäuschung.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Der Modediscounter Kik zieht im Dezember ins neue Rinke-Haus. Auf Nachfrage der WZ bestätigte der Konzern: „Wir werden am 21. Dezember eine Filiale in Wuppertal am Wall 36 eröffnen. Auf 611 Quadratmetern werden wir hier unser Angebot präsentieren.“ Damit zieht Kik in eines der prominentesten Häuser am Wall. Andere Filialen in der Stadt würden deswegen nicht geschlossen.

Damit ist zumindest ein Leerstand an der zentralen Straße zur Innenstadt behoben. Das dürfte aber nicht allen gefallen. Jedenfalls nicht, wenn man sich zurückerinnert, dass an den Wall große Erwartungen geknüpft waren: „Der Wall wird Wuppertals Kö“, sagte nämlich Jos Coenen, der ehemalige Leiter des Kaufhofs, 2014 der WZ. Mit dem jetzigen Einzug sieht es nicht ganz so glamourös aus im Gebäude, das von der Wirtschaftsförderung und dem Vermarkter IP NRW als „Eingangstor zur Elberfelder Innenstadt“ beworben wurde.Michel Baumeister, dort für das Objekt zuständig, räumt ein, dass die Vermietung der Fläche schwierig war. Der Vermieter sei sich aber eben mit einem Mieter einig geworden.

Stadt zeigt sich enttäuscht, Kik sei „die falsche Antwort“

Für die Stadt ist das „enttäuschend“, räumt Baudezernent Frank Meyer (SPD) ein. „Das ist nicht das, was wir erwartet haben und nicht das, was wir uns wünschen.“ Er wisse, das Leerstand wehtue, aber Kik sei „die falsche Antwort auf die Probleme des Einzelhandels in der City, gerade am Eingang der Innenstadt“. Er sieht das als Rückschlag in der Entwicklung des Walls, gerade mit Blick auf andere Projekte, die eine eine Aufwertung gebracht hätten wie die Peek & Cloppenburg-Filiale und das Haus Fahrenkamp, wo seit 2015 aber auch Woolworth eine Filiale hat.

Das neue Stadtzentrum scheint auf den ersten Blick nicht so attraktiv, wie man es sich in der Stadt gewünscht hätte. So bleiben auch anderen Flächen, die am Wall noch leerstehen, erst einmal eben – leer.

Die Ehemalige Santanderbank am Wall 28, die zwischenzeitlich das Astwerk beheimatet hat, ist noch immer nicht vermietet. Go Immobilien hatte dort Event-Gastronomie mit Live Musik und mediterraner Küche geplant. Bis jetzt habe sich das aber nicht konkretisiert, hieß es auf Anfrage.

Auch ist bisher nichts zu hören von Neuzugängen im Haus des Holiday Inn Express, das Anfang des nächsten Jahres eröffnet werden soll. Im Erdgeschoss liegen drei Ladeneinheiten zu zwei Mal fast 300 Quadratmetern und einmal 180. Auf Anfrage ist erst einmal nichts zu hören von der Presseabteilung. Geplant sind Gastronomie und Gewerbe, zuletzt war von „sehr ernsthafte Verhandlungen“ die Rede.

Marco Trienes von der Wirtschaftsförderung, schätzt aber, dass zumindest die Vermietung der Flächen an der Schloßbleiche nicht ganz einfach sein dürfte. Dort stehen die – an sich ja – positive Sanierung des Köbo-Hauses und der Schwebebahnstation vor der Tür.

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