Katernberg: Kahlschlag für den Lärmschutz

Baustelle: An der Anschluss-Stelle Katernberg bereitet der Landesbetrieb das Baufeld für Schutzwände vor – es kommt es zu Sperrungen.

Wuppertal. Bis Mitte nächsten Jahres wird auch der Autobahnabschnitt Katernberg in großem Umfang mit neuen Lärmschutzwänden versehen. Dazu wird - wie berichtet - in diesen Wochen das Baufeld entlang der A 46 vorbereitet, um ab Juni mit den eigentlichen Arbeiten an der Autobahn beginnen zu können.

Wurden auf der Nordseite in Höhe der August-Bebel-Straße bereits diverse Bäume und Sträucher entfernt, ist es an diesem Samstag auch auf der Südseite so weit: Wie berichtet, wird in Fahrtrichtung Barmen von 6 bis 22 Uhr die Abfahrt Katernberg gesperrt, um auch dort Rodungsarbeiten zu erledigen. "Mehr Zeit werden wir dafür nicht beanspruchen", verspricht Alois Höltgen vom Landesbetrieb Straßen NRW.

Gut 1,5 Millionen Euro werden in diesen Abschnitt des Lärmschutzes an der A 46 investiert, wobei allein 500.000 Euro auf eine gut 200 Meter lange Wand in Höhe Damaschkeweg entfallen. Auf der gegenüberliegenden Seite der A 46 ist den Plänen nach ein durchgehender neuer Lärmschutz zwischen der Brücke Katernberger Straße und dem Autobahnanschluss an der Briller Straße geplant.

Neben neu errichtetem Lärmschutz ist dabei auch der Austausch bestehender Wände durch höhere Exemplare vorgesehen: Bringen es die in die Jahre gekommenen und offenbar zu klein dimensionierten Konstruktionen auf etwa drei Meter Höhe, werden es nach dem Austausch laut Landesbetrieb vier bis fünf Meter sein.

Bei den jetzt gefällten Bäumen und Sträuchern an der August-Bebel-Straße handelt es sich laut Landesbetrieb um Wildwuchs, der nach der Montage der neuen Schutzwände zum Teil durch Neupflanzungen ersetzt wird.

Gerade in den vergangenen Tagen liefen bei der WZ zahlreiche kritische Stimmen zu den Rodungsarbeiten entlang der Autobahn auf. "Ich kann nicht nachvollziehen, warum man in diesem Umfang auch noch das letzte Grün an der Autobahn beseitigt", meint ein besorgter Anrufer.

Für die Montage des Lärmschutzes sei das "Abräumen" der vorgesehenen Flächen unumgänglich, um ungehindert arbeiten zu können, heißt es wiederum vom Landesbetrieb.

Kritik gibt es unterdessen auch an der Mirker Höhe in Elberfeld: In einem offenen Brief, unter anderem an Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, mahnen Anwohner die bereits zugesagten, Lärm mindernden Arbeiten an den Fahrbahnübergängen und auf der Fahrbahn selbst an. Gefordert wird dort nach wie vor der Austausch der umstrittenen transparenten Schutzwände durch solche, wie sie in Höhe des Otto-Hausmann-Rings installiert wurden. Dort habe man offensichtlich aus früheren Fehlern gelernt und gar nicht erst transparente, sondern den Schall absorbierende Wände benutzt.

Auf WZ-Nachfrage heißt es vom Landesbetrieb, dass die Planung der Arbeiten an Fahrbahnen und Übergängen noch in diesem Monat abgeschlossen sein soll. Angepeilt wird nun eine Umsetzung im Sommer 2009. Und auch der von Anwohnern geforderte Lärmschutz für den Julius-Lucas-Weg ist jetzt Gegenstand konkreter Planungen.

Gefordert wird dort ebenfalls ein umfassender Lärmschutz unterhalb der steilen Böschung an der A 46. Er soll Anwohner entlasten, die schon seit Jahrzehnten auf einen Lärmschutz an der stark befahrenen Autobahn warten - bislang vergeblich.

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