Kartoffeln werden kleiner, aber die Preise bleiben stabil

Bei Gemüse und Futtermittel rechnen Bauern mit einer schwachen Ernte, die Getreide-Ernte verläuft normal.

Wuppertal. "Es hätte schlimmer kommen können", fasst Bauer Karl Bröcker das Erntejahr für die Wuppertaler Landwirte zusammen. Der lange Winter, die große Hitze im Juli und zuletzt der Regen im August brachten das Erntejahr ganz schön durcheinander. Viele Pflanzen, wie zum Beispiel der Mais, litten unter der großen Hitze und liegen in ihrer Entwicklung noch zurück.

"Den Regen, den wir jetzt haben, hätten wir während der Hitze im Juli gebraucht", erklärt Bröcker. Denn gerade für die Getreide-Ernte brauchen die Bauern Trockenperioden, damit das Getreide nicht zu feucht geerntet wird.

Bislang ist die Getreide-Ernte der Region eher durchschnittlich verlaufen. Größere Ernteausfälle blieben aus, und besonders die frühen Getreidesorten wie die Wintergerste liegen sogar über dem Durchschnitt. Mit Preissteigerungen bei Brot und Brötchen aufgrund der weltweit angespannten Lage auf dem Getreidemarkt, rechnet Bröcker nicht. Schließlich sei der Getreidepreis nur eine kleine Position im Produktionsprozess.

Bei Kartoffeln und anderen Gemüsearten wie Bohnen oder Broccoli rechnen die Landwirte der Region mit einer eher schwachen Ernte. Durch die späte Aussaat nach dem zu langen Winter wird das Gemüse in diesem Jahr auch erst später geerntet. Und wer auf dicke Kartoffeln hofft, wird in diesem Jahr enttäuscht: "Durch die Hitze sind die Kartoffeln in diesem Jahr wie viele andere Gemüsesorten kleiner als sonst", erklärt Irmgard Bröcker. Die Qualität habe zwar durch das extreme Wetter gelitten, eine gravierende Preissteigerung erwartet sie jedoch nicht. "Für fünf Kilo Kartoffeln könnte sich der Preis um 50 bis 60 Cent erhöhen", wagt Irmgard Bröcker eine vorsichtige Prognose. Schließlich sind die Kartoffeln noch bis mindestens September auf dem Feld.

Sorgen bereitet den Bauern in der Region vor allem der Anbau von Futterpflanzen, der für viele ein wichtiges Standbein ist, erklärt Martin Dahlmann, Kreisvorsitzender der Bauern in Wuppertal. Durch die große Trockenheit kommt es hier zu Ernteausfällen, so dass das Winterfutter knapp werden könnte.

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