Karrieretag Arbeitgeber werben um Fachkräfte

Karrieretag in der Stadthalle stieß auf rege Resonanz. 41 Unternehmen stellten sich vor.

 Tülay Demiral, Geschäftsführerin der Fahrschule City Drive, beriet Richard Hillbrecht.

Tülay Demiral, Geschäftsführerin der Fahrschule City Drive, beriet Richard Hillbrecht.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Im Wirtschaftsbereich ist ja derzeit oft und viel vom Nachwuchs- und Fachkräftemangel die Rede. Insofern ist eine Jobmesse wie der Karrieretag Wuppertal eine gute Gelegenheit, Arbeitgeber und Jobsuchende zusammenzubringen. 41 kleine, mittelständische und größere Unternehmen aus der Region und darüber hinaus hatten deshalb am Mittwoch in der Historischen Stadthalle ihre Stände aufgebaut, Informationsmaterial ausgelegt und die Präsentation mit beliebten „Give Aways“ wie Visitenkarten, Kulis und Süßigkeiten angereichert. Hinzu kamen Beratungsangebote für Arbeitssuchende, Vorträge von Experten rund um Themen wie Jobsuche, Bewerbung und Quereinstieg sowie Coachings und der Check von Bewerbungsmappen.

Man sei von der Resonanz der Aussteller auf die erstmals organisierte Jobmesse „sehr zufrieden“, sagte Saskia Thurm, Leiterin des Geschäftsbereich „Job“ bei dem Messeveranstalter Kalaydo. Die Stadthalle sei so gut wie ausgebucht, auch für das kommenden Jahr sei die Veranstaltung bereits geplant. Man verstehe sich „als Generalistenmesse“, die sowohl Berufsanfänger wie auch Fachkräfte und erfahrenere Arbeitnehmer anspreche, betonte Thurm. Auch die Besucherresonanz sei zufriedenstellend gewesen. 2000 Besucher hätten den Karrieretag in der Historischen Stadthalle besucht. Das entspreche auch den Erwartungen.

Gleich im Foyer der Stadthalle warb die Fahrschule City-Drive um Mitarbeiter und informierte vor allem über ihre einjährige Ausbildung zum Fahrlehrer. „Fahrerlehrer werden derzeit händeringend gesucht“, sagte Geschäftsführerin Tülay Demiral. Ihre Fahrschule biete als einziges Unternehmen im Bergischen Land eine über zwei Jahre laufende Ausbildung zum Fahrlehrer an. Die Jobmesse sei eine „super Gelegenheit, sich als Arbeitgeber zu präsentieren“.

Unternehmen aller Art
präsentierten sich

Über mangelnde Nachfrage konnte sich auch der Stand der Schmersal-Gruppe nicht beschweren. Das Unternehmen für Sicherheitssysteme im Maschinen- und Anlagenbau führte sein Portfolio anhand einiger technischer Anwendungen und Video-Präsentationen vor. Unter den Nachfragenden war auch Christoph Schmitz. Der gelernte Wirtschaftsingenieur interessierte sich für eine Tätigkeit im Bereich Lagerlogistik. Das Gespräch mit dem Schmersal-Vertreter sei positiv verlaufen, freute sich Schmitz, der bereits seine jetzige Tätigkeit über den Kontakt auf einer Jobmesse bekommen hatte. Auch in digitalen Zeiten sei das persönliche Gespräch mit einem möglichen Arbeitgeber eben nicht zu ersetzen. „Es ist schöner, wenn man mit den Leuten in Kontakt kommt.“

Und auch Einzelhandelsriesen wie Aldi nutzen angesichts des derzeitigen Nachwuchs- und Fachkräftemangels eine Jobmesse gerne. „Wir suchen in allen Bereichen“, sagte die Personalreferentin Oona Posch von der Aldi-Nord-Regionalgesellschaft Schwelm, die mit einigen Mitarbeiterinnen an ihrem Stand über die Jobangebote des Discounters informierte. Benötigt würden nicht nur Auszubildende in den Bereichen Verkäufer und Einzelhandelskaufmann, sondern auch Mitarbeiter für die Einsätze als Handelsfachwirt oder Filialleiter. Posch zeigte sich von der regen Resonanz in der Stadthalle „sehr begeistert“. Durch die Vorstellung auf der Jobmesse könne man den Besuchern deutlich machen, dass das Unternehmen mehr zu bieten habe als „nur die reine Kassentätigkeit“.

Selbst Berufe, die im sozialen Status und beim Verdienst eher im oberen Bereich der Skala rangieren, werden aktiv bei der Mitarbeitersuche. So präsentierten sich etwa Vertreter der Kanzlei „Hopfgarten Rechtsanwälte“ auf der Jobmesse. Man suche sowohl im anwaltlichen Bereich wie auch im Sekretariatsbereich Mitarbeiter, sagte Rechtsanwalt Sebastian Mesek. Der Markt sei angespannt, da es mittlerweile einen Trend gebe, dass Juristen statt in einer Kanzlei zu arbeiten, lieber zu einem Unternehmen gingen. Und vor allem bei der Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten seien die Anfragen in den vergangenen Jahren „deutlich zurückgegangen“, betonte Brenda Staab vom Team Büroleitung der Kanzlei.

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