Karrierehilfe für Lehrerinnen

Pilotprojekt: Schulleiterinnen unterstützen interessierte Kolleginnen.

Karrierehilfe für Lehrerinnen
Foto: dpa

Wuppertal. In NRW fehlen mehrere hundert Grundschulrektoren. In Wuppertal werden dagegen bald alle freien Rektorenstellen an den 55 Grundschulen besetzt sein. Dazu beigetragen hat unter anderem ein Pilotprojekt der Bezirksregierung, bei dem sich fünf interessierte Lehrerinnen mit fünf gestandene Schulleiterinnen austauschten: Drei Teilnehmerinnen haben sich auf Leitungsstellen beworben, zwei wollen zunächst weitere Erfahrungen sammeln und sich dann bewerben. Gestern feierten die Teilnehmerinnen den offiziellen Abschluss des Projekt.

„Mentoring“heißt das Prinzip der Beratung und Begleitung von interessierten Kandidaten, „Mentees“ genannt, durch erfahrene Hasen, den „Mentoren“. Das Projekt sollte dieses Instrument der Personalentwicklung für schulische Leitungspositionen erproben - auch mit Blick auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Ein Jahr lang trafen sich die fünf „Tandems“ aus je einer Mentorin und einem Mentee mindestens einmal im Monat und tauschen sich über Leitungsarbeit aus. Bei mehreren Tagesveranstaltungen gab es zusätzliche Fortbildungen.

Eine Lehrerin lobte das „individuelle Arbeiten, das sich ganz nach den Bedürfnissen der Beteiligten richtet“. Auch das Netzwerk der Gruppe sei „ein Gewinn, von dem ich später noch profitieren kann“, resümierte eine andere. Eine Schulleiterin erklärte, sie habe profitiert, „weil ich auch meine eigene Rolle immer wieder neu hinterfragt habe“.

Das Angebot richtete sich ausdrücklich an Frauen. Denn „der Anteil der Frauen unter den Grundschulleiterinnen sollte proportional zu ihrem Anteil unter den Lehrerinnen sein“, erklärt Christina Willert, Direktorin des Schulamts Wuppertal und Gleichstellungsbeauftragte des Schulamts. Die wenigen Männer, die als Grundschullehrer arbeiten, seien ohnehin meist bereits in Leitungsfunktionen, erklärt Dorit Keese von der Bezirksregierung, die das Projekt mit ihrer Kollegin Susanne Brakhane organisiert hat.

Die erklärt, Frauen seien vorsichtiger bei der Frage, ob sie der Aufgabe gewachsen seien, ob sie die organisatorischen Aufgaben bewältigen und auch mit möglichen privaten Verpflichtungen vereinbaren können. Da helfe ein solches Projekt, bei dem sie in den Alltag der Mentorinnen hineinschnuppern konnten. Wegen des Erfolgs soll es demnächst im Bereich Kleve und Wesel wiederholt werden.

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