Café Cosa und Info-Pavillon werden teurer Café Cosa: Die Kosten steigen

Wuppertal · Der Infopavillon im Wupperpark Ost wird laut Prüfgutachten ebenfalls teurer.

Dem Bauprojekt im Wupperpark Ost droht eine Kostenexplosion – zu Lasten der Stadt. Animation: Stadt Wuppertal

Dem Bauprojekt im Wupperpark Ost droht eine Kostenexplosion – zu Lasten der Stadt. Animation: Stadt Wuppertal

Foto: Visualisierung arntz erke architekten/Landschaftsarchitekten Scape

Verzögert sich der Bau des Café Cosa und des Info-Pavillons um weitere Monate bis weit ins Jahr 2020? Steigen die Baukosten für die beiden Gebäude von knapp zwei Millionen Euro auf rund 2,8 Millionen Euro? In der Planungs- und Baubegleitkommission Döppersberg informierte Stadtdirektor Johannes Slawig am Donnerstag über das Ergebnis der Plausibilitätsprüfung einer unabhängigen Projektmanagement-Gesellschaft. Sie hatte das Bauvorhaben im Wupperpark Ost durchgerechnet und war auf deutlich höhere Kosten gekommen als von den Architekten geschätzt.

Zwei Gebäude will die Stadt bei der Tiefbunker Brausenwerth GmbH & Co. KG im Wupperpark Ost in Auftrag geben. Auf dem Geländestreifen, der von der Wupper und der B 7 zwischen Köbo-Haus und Brausenwerth begrenzt wird, sollen das Café Cosa und der Infopavillon gebaut werden sowie der Döppersberg-Bunker in einen Club und Kulturort verwandelt werden. Bauherr aller drei Objekte ist die Tiefbunker Brausenwerth Gmbh & Co. KG, hinter der die Brüder Markus und Thomas Riedel stehen.

Mit der Tiefbunker GmbH will die Stadt Bau- und Kaufverträge abschließen. Vorher muss die Diskrepanz zwischen den Berechnungen aufgeklärt werden. Um gesicherte Aussagen über die Baukosten machen zu können, müssten 70 Prozent der Aufträge vergeben sein. Damit sei frühestens im Frühjahr 2019 zu rechnen, der Baubeginn verschiebt sich also nach hinten, was für das Café Cosa die Probleme verschärft - es muss Ende 2018 schließen, weil keine Räume zur Verfügung stehen.

Geplant ist, dass die Stadt Info-Pavillon und Café Cosa nach der Fertigstellung kauft und an die Wuppertal Marketinggesellschaft beziehungsweise an den Freundes- und Förderkreis Suchtkrankenhilfe als Träger des Café Cosa vermietet.

Prüfungsergebnis traf
nach dem Ratsbeschluss ein

„Ihnen liegt eine relativ kleine Drucksache vor, die aber ein großes Problem ankündigt, über das wir sie kurzfristig informieren müssen. Es geht um Glaubwürdigkeit“, erklärte Stadtdirektor Johannes Slawig. Die Kostenschätzung der Gesellschaft DU Diederichs gehe von Mehrkosten von 30 bis 40 Prozent aus. „Diese Mehrkosten könnten zu höheren Mieten für Wuppertal Marketing und den Freundes- und Förderkreis Suchtkrankenhilfe führen“, sagte Johannes Slawig. Unausgesprochen blieb, dass die Finanzierung der Mieten in beiden Fällen nicht gesichert wäre.
In Anwesenheit von Investor Markus Riedel hakten die Ausschussmitglieder bezüglich der Zeitabläufe nach und erfuhren, dass der Stadtrat einen Tag vor dem Eintreffen des Prüfungsberichts den Beschluss gefasst hat, dass die Stadt Mehrkosten beim Bau von Info-Pavillon und Café Cosa übernehmen wird. „Zu diesem Zeitpunkt lag das Prüfgutachten von DU Diederichs nicht vor“, beteuerte Johannes Slawig. Es sei erst am 25. September, also einen Tag nach dem Beschluss, im Rathaus eingetroffen.

Der SPD-Stadtverordnete Thomas Kring und der FDP-Stadtverordnete Alexander Schmidt zeigten sich verwundert, dass der Ratsbeschluss auf der Tagesordnung der Septembersitzung stand, obwohl das Ergebnis der Prüfung nicht vorlag. „Wir sollten nicht in Grundsatzdiskussionen verfallen und das Projekt zerreden“, sagte Kring. Klaus Lüdemann (Grüne) forderte Transparenz. „30 bis 40 Prozent mehr von was?“, fragte der Stadtverordnete. Der Elberfelder Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD) wünschte sich Informationen, warum es bei dem Bunkerprojekt offensichtlich nicht zu diesen eklatanten Preissteigerungen kommt.

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