Sprockhövel. : Kämmerer Hoven will Nachtragshaushalt beantragen
Sprockhövel. Aufgrund der Corona-Pandemie sei in Sprockhövel mit hohen Einbußen bei der Gewerbesteuer zu rechnen.
Mit einem Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen infolge der Corona-Pandemie rechnet der städtische Beigeordnete und Kämmerer Volker Hoven. Bereits jetzt hätten viele Unternehmen Anträge auf Stundung der Gewerbesteuer gestellt. Das ermöglicht ihnen, die Steuer erst später zu bezahlen, bedeutet für die Stadt aber zunächst einmal Einnahmeausfälle. Hoven rechnet mit deutlichen Auswirkungen für den Haushalt der Stadt, die sich aufgrund einer schwierigen finanziellen Lage seit längerem in der Haushaltssicherung befindet. Dennoch bleibt der 46-Jährige optimistisch: „Es wird Lösungen geben – auch auf nationaler Ebene.“
Die genauen Auswirkungen der Corona-Pandemie für den städtischen Haushalt ließen sich derzeit noch nicht seriös kalkulieren, so Hoven. Die Folgen durch einen Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen seien aber am größten einzuschätzen. Im Februar ging die Stadt hier laut Bericht an den Rat noch von mindestens 10,3 Millionen Euro in diesem Jahr aus. Auch weitere Einnahmen brechen derzeit weg, darunter das Geld aus den Kita-Gebühren und der Musikschule. Allein die Kita-Gebühren machten im Monat 120 000 Euro aus, sagt Hoven. Und die Personal- und Betriebskosten liefen natürlich auch weiter. Zudem habe man das Freibad in volle Betriebsbereitschaft versetzt, wodurch ebenfalls Betriebskosten anfallen. „Das ist ein bewusstes Signal, dass wir die Hoffnung haben, falls das öffentliche Leben bald wieder stattfinden kann, dass dann auch das Freibad wieder genutzt werden kann“, sagt Hoven.
Gegen eine massive Schieflage des städtischen Etats sei man zudem abgesichert. „Wir haben Ausgleichsrücklagen in Höhe von zehn Millionen Euro“, sagt Hoven. „Das ist für eine Stadt unserer Größe nicht so wenig.“ Zudem geht er davon aus, einen Nachtragshaushalt zu beantragen. Dieser ermöglicht es den Städten nach Angaben der Finanzverwaltung NRW, im Rahmen eines Sondervermögens weitere Kredite aufzunehmen, um ihre Ausgaben zu decken. Grundsätzlich befürwortet Hoven zudem die von Bund und Land beschlossenen Rettungsschirme.