Kabarettist mit Leib und Seele

2018 verabschiedet sich Michael Brischke in den Ruhestand. Zuvor bringt er noch ein neues Programm auf die Bühne.

Kabarettist mit Leib und Seele
Foto: Schinkel

Barmen. Das 50-jährige Bühnenjubiläum läutet auch das Ende ein: Michael Brischke, seit 35 Jahren Leiter der Kothener Putzkolonne und dann des Kabarettungsdienstes, geht im nächsten Jahr in den Ruhestand. Dann übergibt er auch seine Kabarettgruppe an Kollegen. „Aber wenn man schon seit acht Jahren bewusst Kollegen einarbeitet, ist das kein Problem“, beruhigt der 64-Jährige.

Alles sei gut geplant. So habe er gezielt Karolin de Nocker ans Gymnasium Johannes Rau geholt. Die Tochter eines ehemaligen Klassenkameraden von Brischke habe schon länger Kabarett gespielt und großes Interesse an der Leitung des Ensembles. Gemeinsam mit Sebastian Paas und noch einem weiteren Kollegen will sie die wichtige Tradition fortführen. Bereits im nächsten Programm, für das jetzt die Proben anlaufen, übernimmt das neue Team. Dann wird es auch weniger Wochenend-Aufführungen geben. In der Übergangszeit mischt Brischke noch mit, aber danach keinesfalls, betont er. „Sonst geht das ja gar nicht.“ Höchstens die eine oder andere Melodie könnte er noch schreiben, wenn Bedarf sei. Schon jetzt ist geplant, dass es am 21. April 2018 eine große Abschiedsfeier für Michael Brischke gibt.

Schluss mit Kabarett müsse dann aber nicht unbedingt sein, sagt der Lehrer. „Mich juckt es noch bei jeder Aufführung.“ Wenn er im Februar 2018 nicht mehr jeden Morgen zur Schule muss, könnte er sich ein eigenes Kabarettprogramm ausdenken. So wie damals, als er durch seinen Lehrer Ernst König zum Kabarett fand. „Oder ich schreibe ein Buch darüber - ich weiß es noch nicht.“

Denn sein Konzept einer Kabarettgruppe am Gymnasium, bei der die Schüler wirklich alles selbst machen, sei ziemlich einzigartig. „Schüler versuchen erst einmal, ein Hörspiel zu schreiben oder eine Predigt“, erklärt Brischke. Seine Aufgabe sei es dann, sie zu einer ungewöhnlichen Perspektive zu ermutigen. Jeder einzelne Schüler muss bei ihm auf Themensuche gehen. Zu zweit werden dann die Nummern ausgearbeitet. Erstmals hat der Lehrer dieses Jahr — nötig geworden durch die Schulzeitverkürzung — auch 13-Jährige in der Kabarettgruppe. Maximal zwölf Schüler dürfen schließlich an den Aufführungen teilnehmen.

Mehr Informationen zu der Kabarettgruppe gibt es unter

kabarettungsdienst.de

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