Die Wuppertaler Sportlerin der Woche : Jungnationalspielerin aus Wuppertal
Wuppertal/Herne/Sarajevo Sarah Polleros knüpft an eine große Basketballtradition an – erstmals wurde die 20-Jährige, die beim Barmer TV begonnen hat, in die deutsche A-Auswahl berufen.
Erstmals seit den Glanzzeiten der Kehrenberg-Zwillinge, von Askamp, von Saldern & Co., hat Wuppertal wieder eine deutsche A-Nationalspielerin im Basketball. Sarah Polleros wurde für die EM-Qualifikationsspiele gegen Belgien und Bosnien und Herzegowina in den 15er-Kader berufen. Am Donnerstag beim 44:69 gegen Belgien gehörte sie zwar nicht zu den zwölf Spielerinnen, die eingesetzt werden durften, doch allein die Berufung ist für die 20-Jährige der nächste Schritt einer steilen Basketball-Karriere, die beim Barmer TV begann und dann über Hagen bis zum Herner TC führte. Dort ist die 1,88 Meter große Wuppertalerin als Power Forward bereits fester Bestandteil des Erstliga-Teams.
„Ihr großer Vorteil ist, dass sie lange mit Jungs zusammengespielt und sich dort die nötige Härte geholt hat, die auch im Frauenbasketball auf hohem Niveau unabdingbar ist“, sagt Stefan Kremer, der Sarah Polleros beim BTV zwei Jahre lang unter seinen Fittichen gehabt hat. In der U 14 empfahl er ihr dann den Wechsel nach Hagen, das damals in der NRW-Liga bessere Entwicklungsmöglichkeiten für das Talent bot. Begonnen hatte Polleros beim BTV bereits in der U 10, damals unter Klaus Kästing, der sie in der U 12 an Stefan Kremer weiterleitete. Kremer ist Ehemann von Petra Kremer (geborene Kehrenberg) und beobachtete mit Freude, wie sich Sarah Polleros, die schon früh hoch gewachsen war, im Training gegen die Jungs behauptete – auch gegen seinen Sohn Michel. „Michel hat sich damals häufiger über Sarahs Härte im Training beschwert als umgekehrt“, erinnert er sich heute lachend. Natürlich hat er die Entwicklung seines Ex-Schützlings, der zwischendurch immer mal wieder mit Zweitspielrecht auch für BTV-Jugendteams auflief, weiter beobachtet. Zunächst in der Jugend-Bundesliga in Herne, wo sie recht schnell dann auch schon parallel bei den zweiten Damen Regionalliga spielte. Außerdem hat sie im DBB ab U 15 sämtliche Jugendauswahlteams durchlaufen.
„Durch ihre Größe wurde Sarah anfangs auf die Centerposition gesteckt, hat da viel beim Ball-Handling gelernt, später dann auch von außen gut geworfen. Schon in der U 12 war sie außerdem in der Lage, bei Fast-Breaks von Korb zu Korb zu sprinten. Sie war immer bissig“, beschreibt Kremer weiter.