Juli: Vorne tanzen die Töchter – hinten die Eltern

Juli in der ausverkauften Uni-Halle: Spielfreude der Gruppe steckte jeden der rund 4000 Zuschauer an

Wuppertal. Nur die Ballons zerplatzten. Nicht aber die Hoffnungen derer, die am Samstag in der Uni-Halle ein gutes Konzert von der Band Juli sehen wollten. Die Gruppe war nach ihrem Auftritt im Oktober 2004 im Live Club Barmen zum zweiten Mal in Wuppertal zu Gast.

Um so unbegründeter daher die Warnung von Sven "Remmidemmi" Rathke den Titel des Songs "Dreh dich um und geh" wörtlich zu nehmen. Denn niemand der 4000 Zuschauer hätte einen Gedanken daran verschwendet, bei der Vorband Beatplanet den Heimweg anzutreten.

Das gesamte Konzert war wie eine Mischung zweier Song-Titel von Juli: Ein perfekter Tag. Das exzellente Bühnenbild wurde perfekt ausgeleuchtet, die Uni-Halle perfekt beschallt und am Ende des Abends hatten Sängerin Eva Briegel und ihre vier Jungs selbst Eltern, die ursprünglich nur als Begleitung ihres Nachwuchses gekommen waren, als neue Fans hinzugewonnen.

Die Fronten waren schnell geklärt: Die vorderen Besucher-Reihen waren den zumeist weiblichen Fans im Alter zwischen zwölf bis 20 Jahren vorbehalten, dahinter versammelten sich die "älteren" Semester. Bereits nach dem Start mit "Dieses Leben", und "Du nimmst mir die Sicht" war Kritikern der Wind aus den Segeln genommen.

Popmelodien mit hohem Mitsing- und Mitfühl-Charakter münden in allgemeinverträglichem Konsens-Pop. Die Formel für Erfolg. Juli haben sie verinnerlicht.

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