Jugendliche erproben den Umgang mit digitalen Inhalten

Im „LearnLab“ des Medienzentrums können Schüler und Lehrer neue Techniken testen und im TV-Studio ihre eigene Sendung drehen.

Jugendliche erproben den Umgang mit digitalen Inhalten
Foto: Andreas Fischer

Die Digitalisierung verändert das Leben — Schulen stehen dadurch vor großen Aufgaben und Herausforderungen. „Man kann den gesellschaftlichen Wandel nicht ignorieren. Die informatische Bildung wird bald verpflichtend werden und zwar in allen Fächern“, erklärt Felix Schaumburg, Medienberater der Stadt Wuppertal. Dieser Entwicklung will das Medienzentrum Rechnung tragen. Es eröffnete deshalb am Dienstag an der Auer Schulstraße das „LearnLab“. Dort können Schüler und Lehrer erproben, wie sich mit digitalen Medien Lernräume anders und neu gestalten lassen.

Emil (10) und Phil (8) von der Fritz-Harkort-Grundschule aus Langerfeld-Beyenburg versuchen sich beim Drehen von Stop-Motion-Filmen. Eine Zooszene mit Playmobilfiguren steht dafür zur Verfügung. „Wenn man es verstanden hat, ist es ganz einfach“, sagt Emil und bewegt die Tiere ein kleines Stück. „Es werden einzelne Fotos gemacht und daraus ein kleiner Film“, beschreibt Phil die Vorgehensweise, ehe beide Schüler ihr gemeinsames Werk stolz präsentieren. „Wir sind froh, dass wir jetzt die Möglichkeiten vor Ort haben und den Schulen nun praktisch die Anwendung und den Nutzen erläutern können“, sagt Anke Heinemann, Leiterin des Medienzentrums. Sie steht vor dem neuen interaktiven Touchboard und Sozialdezernent Stefan Kühn lässt sich die Funktionen genau erklären.

„Bis 2020 sind fast alle Schulen der Stadt an das Breitbandnetz angeschlossen. So gelangen wir von der ,Kreidezeit‘ zur Digitalzeit“, erzählt er. Ihm ist wichtig, dass so alle Kinder mitgenommen werden, auch die, die von daheim aus nicht immer mit den neuesten Medien ausgestattet werden können. Im „LearnLab“ können alle Produkte direkt getestet werden. Die Schulen können ihre Bedarfe und deren Umsetzung mit Unterstützung des Medienzentrums verwirklichen. Jeder Schule steht dafür ein bestimmtes Budget zur Verfügung. „Dies ist nicht das Klassenzimmer der Zukunft, sonders das Klassenzimmer von heute“, betont Schaumburg. Dabei soll ein kritischer und verantwortungsbewusster Umgang der Kinder mit den digitalen Medien gefördert werden, denn sie sind die künftigen Entscheidungsträger. „Wir brauchen Programmierer, denn den Kindern ist oft nicht klar, dass hinter ihren Smartphones und Anwendungen Menschen stehen, die diese entwickeln und dadurch unser Leben mitgestalten“, sagt Schaumburg. Programmierbare Roboter für verschiedene Schulstufen können getestet werden von „BeeBot“ über „LegoWeDo“ bis zur „Parrot Mini Drone“.

Mobiles Lernen mit Notebooks und Tablets kann ebenso erprobt werden wie neue Produktionstechniken anhand von 3D-Druckern (ultimaker2+). Ein Audio-Schnittplatz steht zur Aufnahme von Podcasts und Hörbüchern zur Verfügung, die Greenscreen-Technologie ermöglicht die Erstellung von Erklärvideos. Projektarbeiten für Schüler können stattfinden und auch Fortbildungen für Lehrer.

Alle Schulformen wurden vom Medienzentrum angeschrieben, das „LearnLab“ kennenzulernen und für sich die Möglichkeiten zu entdecken, wie Lehren und Lernen in einer digital geprägten Kultur gestaltet werden kann. Das „LearnLab“ steht darüber hinaus allen Interessierten offen.

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