Jugendarbeit: Rechenspiele für neue Stellen

Stadt rechtfertigt Pläne zum Personalabbau in der städtischen Kinder- und Jugendarbeit mit Sparzwängen.

Wuppertal. Es geht um einen Kompromiss: Zehn Prozent ihrer 69,5 Stellen im Bereich der städtischen Kinder- und Jugendarbeit muss Wuppertal einsparen. Im Gegenzug erhofft sich die Stadt bei der Wiederbesetzung freigewordener oder freiwerdender Stellen in der Jugendbetreuung grünes Licht von der kommunalen Aufsichtsbehörde.

Der beabsichtigte Handel mit der Bezirksregierung DüsseIdorf ist allerdings nicht nur theoretischer Natur, sondern er könnte mit der Schließung eines der beiden Vohwinkeler Jugendzentren (die WZ berichtete) ganz praktische Auswirkungen haben, die sich in Wuppertal eigentlich niemand wünscht.

Trotzdem scheint es für die Stadt keine Wahl zu geben, denn der in Düsseldorf verhängte Einstellungsstopp schafft langfristig Tatsachen. Schon jetzt sind sieben Stellen durch den Einstellungsstopp unbesetzt. Tritt ein Mitarbeiter zum Beispiel den Ruhestand ein, bleibt seine Stelle frei. Langfristig kann nur eine Einigung mit der Aufsichtsbehörde die „Sicherung der Untergrenze“ gewährleisten. Eine ähnliche Problematik stellt sich zurzeit beim Personal der stätischen Bäder, wo die Stadt ebenfalls eine Ausnahmegenehmigung des Personalstopps aushandeln will.

„In Relation zum Osten der Stadt gibt es in Vohwinkel eine höhere Angebotsdichte. Ich behaupte aber damit nicht, dass wir dort zu viele Stellen in diesem Bereich haben“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn, der am Montag eine Vorlage der Verwaltung für den Jugendhilfeausschuss am 17. Februar zum Personalabbau rechtfertigte. An die Politiker gerichtet, stimmte ihm Stadtdirektor Johannes Slawig bei: „Es lohnt sich dem Kompromiss zuzustimmen, so schmerzlich er auch ist. Die eigentliche Diskussion über die Personalausstattung im Jugendbereich müsse aber im Landtag geführt werden“, sagte Slawig.

Die Sparauflagen der kommunalen Aufsichtsbehörde in Düsseldorf schränken die Handlungsfähigkeit der Stadt in allen Bereichen ein, die nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune zählen. Es gebe nun einmal keine Verpflichtung der Stadt, eine bestimmte Zahl von Jugendeinrichtungen zu führen, sagt Stefan Kühn.

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