Jörg Heynkes: Wuppertal in der Krise: Stopp!

Stopp!Es nimmt keine Ende. Die Horrorszenarien werden uns täglich um die Ohren gehauen. Die Leidenschaft am Untergang steigert sich ins Unendliche.

Egal in welchem Medium, selbst in Überregionalen, wo man hinsieht wird der Untergang Wuppertals leidenschaftlich beschrieben.

Wo es ein Beispiel für eine dahinsiechende Kommune braucht, wir stehen parat.
Bürger, Politiker, Medienschaffende, viele beteiligen sich daran dieses zu schüren.
Ich sage Ihnen: Schluss jetzt!

Wuppertal ist eine Stadt wie viele, die eine Menge wirtschaftliche Schwierigkeiten hat. Die Schuld daran tragen wie immer viele, vor allem aber wir alle gemeinsam, denn wir haben wie an so vielen Punkten in unserer Gesellschaft einfach lange Zeit deutlich über unsere Verhältnisse gelebt und uns Annehmlichkeiten geleistet die wir uns schon lange nicht mehr leisten konnten.

Soweit so schlecht!

Nun wo es schwieriger wird und wir abspecken müssen um die Zukunft nicht zu verlieren, sollten wir uns nicht in Wehklagen und gegenseitigen Vorwürfen verlieren.
Diese Stadt braucht keine Politiker die ständig öffentlich über die Medien den Untergang ihrer Stadt beschreiben und politische Verhandlungen auf die Straße verlegen anstatt endlich alle Ressourcen einer möglichen bergischen Zusammenarbeit auszunutzen. Diese Stadt braucht keine Organisationen die peinliche Protestaktionen organisieren und damit öffentlich dokumentieren das selbst der Protest nicht wirklich gelingt. Diese Stadt braucht keine Künstler die Musikvideos mit der martialischen Beschreibung des Untergangs über das Internet weltweit kommunizieren. Diese Stadt braucht keine Bürger die sich ergötzen in der Beschreibung der Missstände und ihre größte Befriedigung in der sich selbst erfüllenden Prophezeiung suchen.

Ich kenne unendlich viele Menschen in dieser Stadt, es sind viele Tausend, die täglich hart kämpfen und mit Leidenschaft arbeiten um einen guten Job zu machen, ihre Leistungsfähigkeit zu steigern, neue Kunden zu gewinnen, den Menschen in dieser Stadt und all denen die von außen kommen das Beste aus Wuppertal zu präsentieren.

Viele Tausende kämpfen für die eigene und unsere gemeinsame Zukunft indem sie nicht lamentieren und sich an den unumstrittenden Problemen begeistern, sondern sich in bürgerlicher Pflicht um ihre Nachbarn und Freunde kümmern, ihre Häuser pflegen und damit das Stadtbild prägen. Sie engagieren sich in Clubs und Vereinen für das Gemeinwesen und beweisen täglich das Wuppertal nicht sterben wird. Sie arbeiten in Handwerksunternehmen oder an der Universität, bei der Wirtschaftsförderung, im Museum oder im Handel. Sie bemühen sich Besuchern, Kunden Investoren und neuen Bürgern die vielen Qualitäten, Reize und Vorzüge Wuppertals zu zeigen.

Wir haben eine Menge Probleme, das ist unumstritten. Aber wir werden diese bewältigen und vielleicht müssen wir Wuppertal im Kontext der 3 Bergischen Städte neu erfinden. Wir werden dieses aber nur dann in der notwenigen Qualität und Zeit schaffen, wenn alle gesellschaftlichen Kräfte daran im positiven Sinne mitwirken. Also, ab jetzt: Mitmachen!
Jörg Heynkes

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