Jobcenter Jobcenter startet große Vermittlungsoffensive

Wuppertal · Wegen der Corona-Pandemie startet das Jobcenter Wuppertal nun eine Offensive um mehr Menschen in sozialversicherungspflichtige Arbeit zu vermitteln.

 Das Jobcenter verspricht Arbeitgebern mehr Geld, wenn sie feste Stellen schaffen.

Das Jobcenter verspricht Arbeitgebern mehr Geld, wenn sie feste Stellen schaffen.

Foto: WZ

Bedingt durch die Corona-Krise sind auch in Wuppertal die Vermittlungen in sozialversicherungspflichtige Arbeit oder Ausbildung deutlich zurückgegangen. Waren es im ersten Halbjahr 2019 noch 3200 Integrationen, so ging diese Zahl im Vergleichszeitraum 2020 auf knapp 2000 zurück. „Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie gibt es fast 4000 mehr Menschen, die SGB2 beantragt haben“, erklärt Thomas Lenz, vorstandsvorsitzender des Jobcenters.

Mittlerweile zeichne sich eine leichte Erholung am Arbeitsmarkt ab. Das Jobcenter Wuppertal will diesen Trend durch eine umfangreiche Vermittlungsoffensive verstärken.

Besonders dramatisch seien die Einbrüche im Mai und Juni, die je nach Branche zwischen 40 und 90 Prozent betrugen. Umso erfreulicher sei es, dass Unternehmen wieder verstärkt nach Arbeitskräften suchen, hat Lenz beobachtet. „Wir wollen diesen Trend nutzen, um wieder mehr Menschen in Arbeit zu bringen. Dank eines differenzierten Förderangebotes können wir für jeden Arbeitssuchenden, aber auch für das einzelne Unternehmen die passgenaue Unterstützung liefern.“

Das Jobcenter hat dabei sein Förderangebot erweitert. So ist die maximale Höhe des Eingliederungszuschusses an Unternehmen von 30 auf 50 Prozent erhöht worden. Aufgestockt worden ist auch die Umwandlungsprämie für Unternehmen, die einen Mini-Job in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umwandeln.

Im Rahmen der Vermittlungsoffensive sollen aber nicht nur Unternehmen gefördert werden. Arbeitsuchende würden von den Beratungsfachkräften und Jobcoaches intensiv begleitet. Dabei würde die Einzelberatung durch individuelle Module wie Bewerbungsmanagement, Schulung der digitalen Kompetenz, Stilberatung, berufsbezogene Sprachkurse oder Angebote der Gesundheitsförderung ergänzt.

900 Ausbildungsstellen
sind unbesetzt

Anders als auf dem Arbeitsmarkt habe sich die Pandemie nicht signifikant auf die Zahl der offenen Ausbildungsstellen ausgewirkt. Immer noch seien im Städtedreieck rund 900 Plätze unbesetzt. Coronabedingt war lange Zeit der direkte Kontakt von Bewerbern und Unternehmen schwierig. Besonders betroffen seien vor allem Jugendliche, die eine besonders intensive Betreuung brauchen oder die selber noch keine klare Berufsorientierung haben.

„Vor allem an diesen Personenkreis richtet sich unser Maßnahmenbündel, mit dem wir jetzt bis zum Ende der Bewerbungsphase berufliche Perspektiven eröffnen wollen“, erklärt Lenz. „Seit Mitte Mai haben wir schrittweise die Beratungsintensität erhöht, wobei das bevorzugte Ziel die Vermittlung in eine betriebliche Ausbildung ist.“

Neben der klassischen Präsenzberatung setzt man dabei zunehmend auf digitale Vermittlungsformate wie „Bergisch digital“. Auch werden im Herbst wieder „analoge“ Ausbildungsbörsen durchgeführt, eine davon am Stadion am Zoo. Red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort