Job-Verlagerung: Delphi gibt Werk Ronsdorf auf

Rund 140 Arbeitsplätze sind in Gefahr. Der IG Metall sind das zu viele.

<strong>Wuppertal. Anfang der Woche haben Vertreter von Delphi im Rahmen der Europa-Woche noch Vorträge über die Verzahnung einzelner Produktionsstätten und Zulieferer gehalten. Nun bewahrheitet sich diese Theorie einmal mehr in der Praxis. Delphi plant die Aufgabe des gemieteten Werks Ronsdorf und will die Themoplastproduktion an einen kostengünstigeren Standort, nach Angaben der Gewerkschaft vor allem nach China, verlagern.

Konkurrenz bedient Markt aus Billiglohn-Land heraus

Das wurde am Freitag bei einer Betriebsversammlung, bei der zwischenzeitlich Totenstille herrschte, bekannt. Bezeichnend für die komplexen Zusammenhänge: Nahezu zeitgleich gab es Besuch von Daimler. Im Fokus stand dabei das moderne KundenTechnologie-Zentrum mit seinen High-Tech-Möglichkeiten.

Das Thermoplast-Geschäft jedoch ist bei Delphi als Verlustbringer ausgemacht. Ändert das Unternehmen jetzt nichts, so werden die Kosten nachhaltig explodieren, wie Delphi-Sprecher Thomas Aurich erklärt. Hauptgrund für die Schieflage in diesem Segment: Ein Konkurrent hat damit begonnen, den Markt mit Thermoplastprodukten aus Billiglohnländern zu versorgen.

Nach unterschiedlichen Angaben drohen etwa 145 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz in Ronsdorf zu verlieren. Die IG Metall hat aber bereits angekündigt, um jeden Job kämpfen zu wollen. Die Zahl 145 halten Betriebsrat und IG Metall für zu hoch. Auch will der Betriebsrat auf Augenhöhe mitverhandeln und die Dimension des Thermoplast-Verlustes prüfen.

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