Barmen JiM-Nachfolge: Das KuKi-Café steht allen Kindern offen

Barmen. · Nach vielen Problemen an der Schuchardstraße gibt es einen Neuanfang.

 Wo zuvor das JiM war und es viele Probleme mit den Jugendlichen gab, hat nun das Kultur-Kinder-Café eröffnet. Dort soll ein anderes Publikum betreut werden als zuletzt - nämlich Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren.

Wo zuvor das JiM war und es viele Probleme mit den Jugendlichen gab, hat nun das Kultur-Kinder-Café eröffnet. Dort soll ein anderes Publikum betreut werden als zuletzt - nämlich Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Nach fast zwei Jahren Leerstand sind die Räumlichkeiten des alten Cafe „Jim“ an der Schuchardstraße neu belebt worden. Nachdem das „Jim“ nach zahlreichen Polizeieinsätzen wegen teils gewalttätiger Vorfälle im Herbst 2017 geschlossen werden musste, entschied sich die Verwaltung damals, statt des Jugendcafés ein Kultur-Kinder-Cafe an derselben Stelle einzurichten.

Seit der Premiere am Montag können nun also wöchentlich von Montag bis Donnerstag Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren mit ihren Eltern vorbeikommen. Kostenfrei wird ihnen dann ein vielfältiges Angebot ermöglicht, sagt Anja Gräve vom Haus der Jugend Barmen. Das Haus der Jugend ist zugleich Eigentümer der Einrichtung. „Und keiner braucht eine Anmeldung, jedes Kind kann beliebig zwischen 15.30 und 17.30 Uhr dabei sein“, sagt sie. Langfristiges Ziel der neuen Institution soll es sein, dass Kinder die kreativen Angebote entdecken und Spaß haben, sich daran auszuprobieren. „Vor allem gibt es ein reines Kinder-Kulturhaus wie dieses so in Wuppertal noch nicht“, sagt sie.

An einzelnen Tagen wird mit verschiedenen Mottos gearbeitet

Die einzelnen Projekte an den jeweiligen Tagen sind in Mottos unterteilt gekennzeichnet. Dienstags stehen etwa die Wörter-Tanz-Werkstatt auf dem Programm. Unter der Leitung der freischaffenden Künstlerin Marie-Luise Barkhoff lesen die Kinder dort Geschichten zum Thema Umwelt, die sie dann in Bewegung und Tanz umsetzen können.

Außerdem wird mittwochs die Kreativwerkstatt angeboten, bei der die Kinder malen, zeichnen oder Skulpturen bauen. Der Donnerstag steht im Zeichen der Umwelt. Dann will Gräve den kleinen Besuchern zeigen, wie aus alten Dingen etwas neues gemacht wird.

In den Genuss, erster „Tester“ des neuen „Kuki“ zu sein, wie das Café abgekürzt heißt, kam der sechsjährige Kai Yang. Sein Vater war durch einen Flyer im Haus der Jugend auf die Eröffnung aufmerksam geworden und mit seinem Sohn vorbeigekommen. „Schließlich hat er auch schon viele Kurse in der Junior Uni besucht, ihn begeistert so etwas“, er. Kai durfte am Montag als „kleiner Tal-Werker“ – so das Motto am Montag – mit Amira Salem eine Spardose anfertigen. Salem zeigte ihm behutsam, wie er diese aus Holz und Plexiglas zusammenschraubt. Die Aufgaben mit Bohrer und Säge übernahm sie dann vorsichtshalber selbst. Kai schaute gespannt zu. Am Ende konnte er eine Spardose vorzeigen, deren Inhalt er durch das Plexiglas sehen kann.

Brettspiele und Bücherschrank bieten Abwechslung

Natürlich gebe es neben den Tagesprojekten noch andere Möglichkeiten für Kinder, in dem Café den Nachmittag zu verbringen, sagt Gräve. Zum Beispiel können sie sich auf Sitzkissen entspannen oder Brettspiele spielen. Für Gräve ein Höhepunkt: der Leseschrank mit vielen Büchern.

Eine große Eröffnung soll nach den Sommerferien noch folgen, erzählt sie. Ursprünglich war der Start des Cafes bereits für Herbst vergangenen Jahres geplant. Doch dann hätte der Wasserschaden durch den Starkregen im Mai 2018 für eine Verspätung beim Einzug gesorgt.

Und das Cafe Jim? Gräve weiß, dass es ein neues Jugendcafe in Barmen-Mitte geben soll. Räumlichkeiten suche man immer noch. Doch ob es bei dem alten Namen bleibt, wäre noch nicht sicher.

„Das wurde in der BV schon öfters angesprochen, aber bis jetzt steht noch nichts konkretes fest“, berichtet sie.

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