Jetzt tauen die Baustellen auf

Für Arbeiten mit Beton und Asphalt war es wochenlang zu kalt. Jetzt hofft man gerade auf den Großbaustellen in Wuppertal auf milderes Wetter.

Wuppertal. Kommt er nun - oder lässt er sich immer noch Zeit? Auf etlichen Baustellen wartet man händeringend auf den Frühling. "Gearbeitet wird, wo es eben machbar ist", heißt es bei den Stadtwerken, die nicht nur mit den Verstärkungsarbeiten an der Schwebebahn zu tun haben. Während man für Asphalt- und Betonarbeiten auf konstant höhere Temperaturen angewiesen ist, konnte man wochenlang nur ausschachten.

Während der Loh ab Montagmittag wieder für den Zweirichtungsverkehr geöffnet werden soll, hat der strenge Winter auch einen Strich durch den Bauzeitplan auf der Fernwärmetrasse Lichtscheid gezogen, die längst erledigt sein sollte: Dass auch das Gelände des TSV Ronsdorf noch nicht ans Netz angeschlossen ist, hat nach Angaben der WSW aber einen anderen Grund: So stünden dort noch umfangreiche Erdarbeiten an, die man abwarten müsse, bevor man den Anschluss lege.

Während sich die aktuellen Baustellen auf der A 1 und insbesondere auf der A 46 witterungsbedingt bis weit ins Frühjahr ziehen, sieht sich die Stadt bei ihren Baustellen vor keine großen Winterprobleme gestellt: Abgesehen davon, dass man Straßenbauarbeiten immer erst ab April und Mai plane, habe man mit den Bauvorhaben am Döppersberg, am Turmhof und im Umfeld des Barmer Bahnhofs ja ohnehin noch nicht begonnen - und warte nun den Winter ab.

Zudem befinde man sich mit Blick auf Brückensanierungen - etwa an der Brändströmstraße - noch in Gesprächen mit der Kommunalaufsicht zur Freigabe der Gelder. Für Hängepartien sorgte der Rekordwinter bei Arbeiten an Außenanlagen - etwa an der Schwimmoper, wo noch Wege und der Sauna-Garten angelegt werden, was die geplante Eröffnung selbst aber nicht beeinträchtige.

"Probleme könnte es bei den Freibädern geben", berichtet Stadtsprecherin Martina Eckermann. "Hier wird in der Regel bereits im März mit den ersten Vorbereitungen begonnen. Wenn es noch lange frostig bleibt und wieder Schnee fällt, könnte es dort eng werden." Dies treffe vor allem Freibäder, bei denen Arbeiten an Zuleitungen erledigt werden müssen.

"Die Sanierungen und Maßnahmen im Rahmen des Konjunkturpakets II im Kultur- und Sport-Bereich beginnen entweder erst im April und Mai oder sind unkritisch, weil Außenbereiche noch nicht betroffen sind." Ebenfalls winterunabhängig laufe die Innensanierung des Rathaus-Neubaus. "Für den Neubau des Försterhauses Oberbergische Straße wurde der Abbruch des Bestandes erledigt, ohne dass der Winter dazwischen gefunkt hat."

Während sich die Arbeiten am Jugendgefängnis auf den Südhöhen auf die bereits fertig gestellten Rohbauten konzentrierten, bekam es der Wupperverband am Beyenburger Stausee noch mit anderen Problemen zu tun: Abgesehen davon, dass Bohrlöcher nur mit Beton verpresst werden können, wenn die Temperaturen stimmen, ist mit Verspätungen zu rechnen: "Da von Mitte Dezember bis Ende Februar der Baubetrieb nicht wie geplant ablaufen konnte, wird sich der gesamte Bauablauf - so auch der zunächst für April geplante Wiedereinstau - verschieben", berichtet Verbandssprecherin Susanne Fischer.

Hinzu kamen hohe Wasserstände und Überflutungen durch Regen und die Schneeschmelze. "Wegen der beengten Platzverhältnisse können die Arbeiten zur Wehrsanierung nur von dem Bereich aus erledigt werden, der als Überschwemmungsbereich ausgewiesen ist" erklärt Fischer. "Wenn er überflutet ist, werden die Arbeiten unterbrochen." Zwischenzeitlich habe man Bereiche räumen und mit Dämmen sichern müssen, zu verhindern, dass Material fortgeschwemmt wird.

Es blieb laut Verband bei einer beschädigten Baustraße am Sektorwehr.

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