Analyse Jeder Wuppertaler produziert mehr als 400 Kilo Müll im Jahr

Wuppertal · Die Wuppertaler haben zuletzt wieder mehr Müll produziert. Das hat auch mit dem Starkregen 2018 zu tun. Eine Analyse.

 Die AWG sammelt tonnenweise Restmüll der Wuppertaler.

Die AWG sammelt tonnenweise Restmüll der Wuppertaler.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Im vergangenen Jahr hat die Abfallwirtschaftsgesellschaft Wuppertal (AWG) insgesamt 144 565 Tonnen Abfälle gesammelt und damit gut 1000 Tonnen mehr als im Vorjahr (143 609 Tonnen). Auch jeder einzelne Einwohner hat statistisch gesehen etwas mehr Müll produziert: Das Volumen stieg von 399 Kilogramm im Jahr 2017 auf 402 Kilogramm im vergangenen Jahr. Diese Zahlen lieferte die AWG auf Nachfrage der WZ.

Mit ihrer Müllmenge liegen die Wuppertaler nach Angaben von AWG-Sprecher Andreas Speigelhauer aber immer noch weit unter dem Durchschnitt in NRW. Laut einer Statistik des Landesumweltministeriums liege die Durchschnittsmenge im Land bei 472 Kilo pro Einwohner.

Im Großen und Ganzen blieben die Müllmengen in den letzten vier Jahren bis auf geringe Veränderungen konstant. So sank der Anteil des Hausmülls leicht von 182 Kilo pro Einwohner und Jahr 2015 auf 176 Kilo im Jahr 2018. Die Sperrmüllmenge nahm etwas zu: Sie stieg von 58 Kilo auf 63 Kilo pro Einwohner und Jahr – das ist aber vor allem auf ein erhöhtes Aufkommen nach den Starkregenfällen im vergangenen Jahr zurückzuführen.

Leicht abgenommen hat die Glasmenge von 18,2 Kilo im Jahr 2015 auf 16,6 Kilo pro Einwohner und Jahr. Auch der Papiermüll wurde weniger: 2015 wurden noch 60,6 Kilo pro Jahr und Einwohner gesammelt, im vergangen Jahr waren es nur noch 57,4 Kilo. Elektroschrott nahm von 7,6 Kilo auf 6,2 Kilo ab. Die Menge der Altkleider nahm dagegen leicht zu: von 2,4 Kilo auf 2,9 Kilo pro Einwohner und Jahr.

2500 Container für Glas, Papier, Elektroschrott und Altkleider

Von der Gesamtmenge des Mülls in Wuppertal wird mehr als die Hälfte zum Recyceln gesammelt: Zu der Gesamtmenge von 144 565 Tonnen insgesamt gehören unter anderem knapp 21 000 Tonnen Papier, knapp 17 000 Tonnen Bio-Abfälle und Holz, rund 2200 Tonnen Elektroschrott, knapp 6000 Tonnen Glas und fast 23 000 Tonnen Sperrmüll, fast 9000 Tonnen Verpackungsmaterial in Gelben Tonnen und knapp 63 500 Tonnen Restmüll.

Von den recyclingfähigen Abfällen wird ein Teil in den farbigen Tonnen pro Haushalt gesammelt: Von den knapp 220 000 Mülltonnen in der Stadt sind 142 500 gelbe, braune oder blaue Tonnen. In Bezug auf die gelben Tonnen erinnert AWG-Sprecher Andreas Spiegelhauer daran, dass diese nicht nur für Plastikverpackungen gedacht sind. Auch Verpackungen aus Metall oder Verbundstoffen wie Tetrapacks für Saft oder Milch sollten in die Gelbe Tonne gegeben werden, auch Dosen, Tuben, Obst- und Gemüseverpackungen sowie Styropor. Die Gelben Tonnen leert die AWG für das Duale System und bringt den Inhalt zum Umschlagplatz in Nächstebreck. Von dort geht es in die Sortieranlagen und weiter in die Wiederverwertung.

Ein anderer Teil des wiederverwertbaren Abfalls wird in den öffentlich aufgestellten Container für Glas, Papier, Elektroschrott und Altkleider gesammelt. 2500 gibt es davon, verteilt auf 400 Standorte in der Stadt. Am häufigsten werden die Papiercontainer geleert, nämlich zweimal pro Woche. Glas und Altkleider holt die AWG einmal pro Woche ab und Elektroschrott alle zwei Wochen. 2018 wurden etwas mehr als 71 000 Tonnen Müll im Müllheizkraftwerk auf Korzert verbrannt, anderweitig verwertet wurden etwas mehr 73 000 Tonnen.

Mit der Verbrennung gewinnt die AWG Strom und Fernwärme. 2018 wurden daraus gut 112 000 Megawattstunden Strom gewonnen, genug, um fast 25 000 Vierpersonen-Haushalte ein Jahr mit Strom zu versorgen. Von der Fernwärme gingen 233 000 Megawattstunden ins Netz Südwest und 66 500 ins Netz Südhöhen. Das Freibad Neuenhofen erhielt 6300 Megawattstunden.

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