Bonobo Bili Jane Goodall Institut stärkt Zoo Wuppertal den Rücken

Wuppertal · In der Diskussion um Bonobo Bili in Wuppertal hat sich das Institut der renommierten Affenforscherin Jane Goodall zu Wort gemeldet. Es widerspricht Kritikern des Zoos.

 Bili hat es derzeit schwer, sich in die Gruppe der Bonobo-Affen im Wuppertaler Zoo zu integrieren.

Bili hat es derzeit schwer, sich in die Gruppe der Bonobo-Affen im Wuppertaler Zoo zu integrieren.

Foto: dpa/Caroline Seidel

Die Probleme des jungen Affenmännchens Bili, sich in die Gruppe der Bonobo-Affen im Wuppertaler Zoo zu integrieren, bewegt seit einigen Wochen Tierfreunde. Jetzt hat sich das Jane Goodall Institut Deutschland in München zu Wort gemeldet.

„Integrationen sind in solchen Fällen nie einfach“, heißt es in einer Veröffentlichung auf der Internetseite des Instituts, unterzeichnet von Iris Weiche vom Vorstand des Instituts. In freier Natur wechsle ein junger Bonobo-Mann normalerweise nicht die Gruppe. Er sei in jungen Jahren auf den Schutz seiner Mutter angewiesen, denn „bei den Bonobos geben Weibchen den Ton an“.

Bili passe genetisch gut in die Wuppertaler Gruppe. Aber die drei heranwachsenden Söhne der Matriarchin machten ihm das Leben schwer und würden bei Konflikten von ihrer dominanten Mutter unterstützt. Das könne zu Verletzungen führen, auch in anderen Fällen sei das bekannt. „Doch Menschenaffen sind hart im Nehmen“, heißt es in dem Text.

Der Wuppertaler Zoo begleite die Entwicklungen wissenschaftlich und tierärztlich. Die Mitarbeiter versuchten, die natürliche Situation nachzustellen, dass sich die Gruppe tagsüber aufteilt, so dass Bili mit den Affen zusammen ist, die ihn unterstützen, damit er zur Ruhe kommt.

Es sei sicher keine Option, Bili an einem Ort unterzubringen, an dem es keine Artgenossen gibt. Es sei „auch aus Sicht des JGI Deutschland zunächst wichtig, die bestmögliche Situation für die hier lebenden Tiere zu schaffen, auch wenn es teils ein längerer und stressvoller Weg ist (wie übrigens im Freiland auch!).“

Das Jane Goodall Institut ist eine internationale Tier- und Umweltschutzorganisation, gegründet von Jane Goodall, die in den 60er Jahren das Leben der Schimpansen in Tansania erforschte.

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