Analyse : Jahr der Extreme beim Wupperverband
Wuppertal Analyse Die außerordentlichen Wetterereignisse des Jahres 2018 waren eine Bewährungsprobe für die Wasserwirtschaft.
„2018 war ein besonderes Jahr“, stellen Claudia Fischer, Vorsitzende des Verbandsrats, und Georg Wulf, Vorstand des Wupperverbands fest. Denn dieser war in besonderem Maße von den außergewöhnlichen Wetterereignissen betroffen, die Wuppertal und das Gebiet der Wupper 2018 erlebten. In seinem Jahresbericht verweist der Verband außerdem unter anderem auf den erfolgreichen Abschluss der Wupperrenaturierung auf dem Gelände der Vorwerk Elektrowerke.
Der Starkregen am 29. Mai in Wuppertal brach nach Angaben des Wupperverbands so manche Rekorde. Ursache war die Vereinigung von zwei Gewitterzellen über der Stadt, die dann die außergewöhnlichen Regenmassen niedergehen ließen. Im Bereich Mirker Bach oder auch an der Eschenbeek sei zum Beispiel in einer Stunde etwa die doppelte Niederschlagsmenge aufgetreten, wie sie für ein so genanntes „seltenes Ereignis“, nämlich statistisch einmal in 100 Jahren, üblich sei.
Das Wupperbett war in kürzester Zeit zu klein für den sonst harmlosen Fluss: Der Wupperpegel stieg auf 193 Kubikmeter pro Sekunde – den höchsten in der Beobachtungsreihe seit den Nachkriegsjahren.
Der Wupperverband hatte im Nachgang damit zu tun, die Folgen zu beseitigen: Überfüllte Bäche hatten Schotter und Äste über die Ufer getragen, Rohre waren verstopft, Treibgut setzte sich an Brücken und Einläufen fest, Ufer und sogar Bachbetten waren zerstört. Unter anderem der Auerbach, der Mirker Bach und der Leimbach waren betroffen. Der Wupperverband geht davon aus, dass die Schäden auch bis in den Winter hinein Probleme machen.
Abgesehen von den heftigen Regenfällen am 29. Mai und Anfang Juni prägte vor allem eine lang anhaltende Trockenheit das Jahr. „Nur der Juli 1956 war noch trockener als der Juli 2018“, heißt es in dem Bericht. Zum Glück hatten die nassen Wintermonate die Wupper-Talsperren gut gefüllt, die Große Dhünn-Talsperre hatte erstmals seit 2009 wieder den Vollstau erreicht. Daher waren Trink- und Brauchwasservorräte durch die Trockenheit nicht gefährdet und auch die Wupper hatte stets genug Nachschub: Sie floss kontinuierlich mit mindestens 3,5 Meter pro Sekunde durch ihr Flussbett.