Umbau Spezial-Pflegehaus deckt Bedarf

Wuppertal · An der Pfeilstraße entsteht eine Einrichtung für junge Menschen mit Behinderung.

Wuppertal braucht dringend Wohnungen für junge Menschen mit Behinderung. Das sagt Petra Bömkes, Vorsitzende des Beirats der Menschen mit Behinderung. Genau so ein Angebot entsteht jetzt in Heckinghausen. Matthias Gülich vom Investor Arealcon verriet der WZ im Gespräch: „Wir haben gerade die Baugenehmigung erhalten.“

Arealcon hat das Gebäude der ehemaligen Tuchfabrik an der Pfeilstraße 26 gekauft und hat jetzt gerade mit der Entkernung der Immobilie begonnen. Dort sollen auf drei Etagen 22 Wohnungen für Menschen mit Pflegebedarf entstehen. Investitionssumme: 2,2 Millionen Euro.

Im Erdgeschoss soll es eine Wohngemeinschaft für junge Leute mit Behinderung im Alter von 18 bis 20 Jahren geben. Die Organisation übernimmt dort der Verein Mit-Menschen Wuppertal e.V., der den Mietvertrag bereits unterschrieben hat. Genauso wie der Intensivpflegedienst Herzenswärme aus Hilden, der in der zweiten und dritten Etage Beatmungspatienten versorgen wird. „Das ist ein echtes Novum“, sagt Gülich über das Konzept. Alle Menschen im Haus werden ambulant versorgt, sollen aber weitestgehend selbstbestimmt leben.

Damit wird in Wuppertal auf einen dringenden Bedarf eingegangen. Behindertenbeiratsvorsitzende Petra Bömkes betont: „Wir brauchen unbedingt ein breites Pflege-Angebot in der Stadt.“ Gerade für junge Menschen mit Behinderung gebe es zu wenige Möglichkeiten. „Viele wollen gerade jetzt zu Hause ausziehen, weil das neue Bundesteilhabegesetz ihnen mehr Freiheiten einräumt“, sagt Bömkes. Das Problem: In vielen Fällen finden die jungen Menschen keine geeigneten Einrichtungen. Und wie Bömkes betont, ist auch nicht jede Pflegeeinrichtung für junge Menschen geeignet. „Sie wollen am Leben teilhaben und nicht an den Stadtrand ziehen.“

Zum 1. September soll
das Haus bezugsfertig sein

In Heckinghausen, das betont Matthias Gülich, sind Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Sportangebote fußläufig zu erreichen. Eine Freifläche soll zudem draußen zum Verweilen einladen. „Da wird es auch möglich sein zu grillen“, sagt der Investor.

Gülich ist zuversichtlich, dass das Haus spätestens am 1. September bezugsfertig ist. Dann können sich die Bewohner auf 1000 Quadratmeter Nutzfläche und einen begrünten Innenhof freuen. Noch seien Plätze frei. Ansprechpartner ist der Investor über: [email protected].

Vor dem Umbau war Kleingewerbe in der Immobilie an der Pfeilstraße angesiedelt: eine Schreinerei und ein Computergeschäft. Wie Gülich berichtet, sei das ja ein Plus für die Nachbarschaft, dass das produzierende Gewerbe einer Wohnnutzung gewichen ist. Weniger Glück mit den Anwohnern hat Gülich am August-Jung-Weg, wo der Investor schon seit Längerem 17 Wohnhäuser plant. Die Bürger am Katernberg liefen gegen die Pläne Sturm. Nach mehreren Vertagungen könnte es in der Ratssitzung im Mai trotzdem grünes Licht für das Bauprojekt geben.

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