Internet auf dem Spielplatz: Bald startet der erste Testlauf

Im Werther Hof soll bald ein Testlauf für Internetnutzung auf dem Spielplatz starten.

Internet auf dem Spielplatz: Bald startet der erste Testlauf
Foto: Fischer, Andreas (f22)

Barmen. Tom Zimmermann ist schon länger kein Kind mehr, auf Spielplätzen kennt er sich trotzdem bestens aus. Denn Zimmermann ist Wuppertals Spielplatzbeauftragter und hat große Pläne: Er will Wuppertals Spielplätze fit für die Zukunft machen — wenn möglich, ohne dafür Geld auszugeben. Das ist in Zeiten knapper Stadtkassen Mangelware. Eines seiner aktuellen Projekte: Der Werther Hof in der Barmer Innenstadt, gleich am Haus der Jugend. „Ich warte noch auf Förderzusagen, dann können wir loslegen.“ Zimmermann will am Haus der Jugend etwas testen, was er am liebsten auf jedem Spielplatz installieren würde: „Über das Haus der Jugend könnte man dort Internet nutzen und interaktive Spielmöglichkeiten entwickeln.“

Gehört das freie Internet wirklich auf den Spielplatz? Zimmermanns Ideen vom interaktiven Zukunftsspielplatz stoßen auf viel Skepsis. „Dabei wäre es doch toll, wenn die Eltern über den Hotspot auf dem Spielplatz arbeiten könnten“, so Zimmermann.

Während er an neuen Konzepten feilt, kümmert sich Wilhelm Müsken eher um die Bestandserhaltung. Der Spielplatzpate säubert und kontrolliert die Spielplätze am Loh und an der Völklinger Straße. „Die Qualität der Spielplätze ist sehr unterschiedlich“, sagt er. „Die größeren, neu gestalteten Plätze werden viel pfleglicher behandelt als kleine, verkommene Plätze.“

Genau die gibt die Stadt auch auf. Der Bedarf sinke durch den demographischen Wandel, so Zimmermann. Momentan ist der Bedarf in Barmen allerdings gerade einmal zu 56 Prozent gedeckt, so der Spielflächenbedarfsplan von 2012.

Sollte man nicht daran arbeiten, anstatt an Internetspielplätze zu denken? „Im Gegenteil“, meint Zimmermann. „Unsere Frage lautet: Wie können wir Spielflächen attraktiver machen, ohne Geld auszugeben? Ein Hotspot kann über die Anschlüsse der Anwohner freigegeben werden, das kostet nichts. Aber es kommt allen Eltern und damit auch den Kindern zu Gute.“ Gleiches gelte für die ehrenamtlichen Paten. „Solches Engagement ist toll und wird auch immer wichtiger“, so Zimmermann. „Denn viel mehr Geld für die Erhaltung von Spielflächen wird es auch in den nächsten Jahren nicht geben.“

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