Umzug nach Köln Initiatorin des Inselgarten in Wuppertal nimmt Abschied

Nordstadt · Friedhild Cudennec hatte das Projekt 2013 ins Leben gerufen. Jetzt zieht sie aus privaten Gründen nach Köln.

 Friedhild Cudennec hat 2013 den Inselgarten ins Leben gerufen.

Friedhild Cudennec hat 2013 den Inselgarten ins Leben gerufen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Es sei ein Abschied „mit ganz schwerem Herzen“, sagt Friedhild Cudennec. Aus privaten Gründen zieht die 72-Jährige zu ihren Kindern nach Köln. 20 Jahre lang hat sie sich in der Nordstadt engagiert, zuletzt vor allem rund um die Diakoniekirche. Dort rief sie unter anderem 2013 das Inselgarten-Projekt  an der ehemaligen Kreuzkirche ins Leben.

„Es war eine sehr schöne Zeit“, erzählt Cudennec. Gebürtig aus dem Bergischen Land, sei sie eigentlich Nomadin gewesen, fand dann aber in Wuppertal, direkt im Umfeld der Kirche an der Neuen Friedrichstraße ihr Zuhause. Zur Herzensangelegenheit wurde dann der Inselgarten - ein Urban Gardening-Projekt, entstanden aus einer Kräutergartenidee.

Sich selbst beschreibt die 72-Jährige als kritischen Geist, der auch oft angeeckt sei. Zuletzt kritisierte sie zum Beispiel in einem offenen Brief an die Stadtverwaltung den Abriss der Pergola am Karlsplatz und die Folgen für die Menschen dort.

Viel hatte sie im Laufe der Jahre gegeben - und gerade in der Coronazeit auch zurückbekommen, erzählt sie stolz. Cudennec leidet an einer Lungenkrankheit. Doch gerade in der Pandemie sei die Solidarität groß gewesen. „Viele Menschen haben mich unterstützt.“ Deshalb bleibe sie Wuppertal immer verbunden, wenngleich es in Zukunft leider nur noch über die Sozialen Medien möglich sein werde.

Paul-Gerhard Sinn von der Stadtmission bedauert den Abschied und dankt Cudennec für ihre Arbeit. „Sie war eine Impulsgeberin. Ihre Idee für den Inselgarten kam damals goldrichtig“. Den Garten habe es zwar schon gegeben, „er war aber ein Urwald“, erinnert sich Sinn. Jetzt sei der Garten dagegen ein Anziehungspunkt geworden und eine wichtige Brücke in die Nachbarschaft. Er freut sich jedoch, dass die Arbeit im Sinne von Cudennec, etwa durch Michael Felstau, fortgeführt wird.

„Der Inselgarten und unser Planet Erde als Schöpfung war Friedhild Cuddenec eine Herzensangelegenheit“, hebt Felstau hervor. „Weniger für sich selbst, als für Nachbarn aus dem Quartier und für die Besucher der Diakoniekirche. Sie war das freundliche Gesicht des Inselgartens. Wir werden Friedhild vermissen.“ est

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort