Vohwinkel. Initiative Maria 2.0 hat Pläne für Vohwinkel

Vohwinkel. · Katholische Frauen wollen für mehr Gleichberechtigung in den Gemeinden kämpfen.

 In Vohwinkel wollen die Mitglieder der Initiative Maria 2.0 je einen Sonntag im Monat für ihre Anliegen nutzen.

In Vohwinkel wollen die Mitglieder der Initiative Maria 2.0 je einen Sonntag im Monat für ihre Anliegen nutzen.

Foto: picture alliance/dpa/Patrick Seeger

Als Lektorinnen, Kommunionshelferinnen, Katechetinnen sowie im Vorsitz des Pfarrgemeinderats übernehmen katholische Frauen heute viel Verantwortung. Von tatsächlicher Gleichberechtigung ist die an den Schlüsselstellen nach wie vor ausschließlich von Männern besetzte katholische Kirche aber weit entfernt. Das wollen die Katholikinnen nicht mehr hinnehmen und fordern nun mit Nachdruck mehr Mitspracherecht. So setzt sich die Initiative Maria 2.0 für weitreichende Reformen ein.

Auch im Wuppertaler Westen hat eine Gruppe engagierter Christinnen auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht. Im Rahmen eines Kirchenstreiks blieben sie eine Woche lang den Gotteshäusern fern und führten keine ehrenamtlichen Arbeiten in der Gemeinde aus. Außerdem gab es eine zentrale Veranstaltung auf dem Kirchplatz von St. Mariä Empfängnis. Daran nahmen rund 200 Gläubige aus dem gesamten Stadtgebiet teil. Diese positive Resonanz über Vohwinkel hinaus gibt den katholischen Frauen Selbstbewusstsein. Nach der Sommerpause wollen sie ihre Aktivitäten daher fortsetzen. Diese sollen sich künftig mehr im Kirchenraum selbst abspielen. „Wir möchten deutlich machen, dass wir nicht in der Versenkung verschwunden sind, sondern weiter am Ball bleiben“, sagt Mechthild Rohde, Sprecherin der katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) in der Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen.

Gleichgesinnte Frauen sollen
sich den Aktionen anschließen

„Unser Traum von einer Kirche, die die Liebe Gottes zu den Menschen trägt, ist noch nicht erfüllt, aber auch nicht kleiner geworden“, betont Rohde. Sie und ihre Mitstreiterinnen wollen daher weiter Forderungen stellen und um Beistand beten. Je ein Sonntag im Monat soll zum Maria 2.0-Sonntag werden. Zu diesen Zeiten werden die Frauen mit weißen Schals am Gottesdienst teilnehmen. „Danach werden wir ein Gebet im Sinne unserer Anliegen sprechen“, erläutert Mechthild Rohde. Sie ruft gleichgesinnte Gläubige zur Solidarität auf. Das könne ebenfalls mit weißen Schals zum Ausdruck gebracht werden. Diese werden von der Gruppe auch gestellt.

Zu den Zielen der Frauen gehört unter anderem „eine geschwisterliche Kirche, in der sich Priester und Laien, Männer und Frauen auf Augenhöhe begegnen“ sowie „eine Kirche, in der die verschiedenen Lebenskonzepte der Menschen ernst genommen werden und in der Menschen nicht bevormundet werden“. Die Frauen fordern insgesamt eine Kirche, in der alle Gläubigen nach ihrer Begabung und Berufung leben dürfen. „Auch Männer, sind herzlich eingeladen, mitzumachen“, betont die Sprecherin der Frauengemeinschaft.

Mit der Gemeindeleitung sind die Aktionen in der Kirche abgesprochen. „In der Tat ist das Gebet eine Kraft, die dazu beiträgt, die Kirche zu erneuern“, sagt Pfarrer Dirk Baumhof, Leiter der katholischen Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen. Deshalb wolle das Seelsorgeteam das Gebetsanliegen mittragen. „Wir wissen – trotz manch unterschiedlicher Auffassungen –, wie wesentlich und notwendig die Erneuerung unserer weltweiten Kirche aus dem Geist des Evangeliums ist“, erklärt Baumhof. Die Gebete finden jeweils am ersten Sonntag im Monat in der Kirche St. Mariä Empfängnis, am zweiten Sonntag im Monat in der Kirche St. Remigius und am dritten Samstag im Monat in der Kirche St. Bonifatius statt.

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