Initiative fordert Radhäuschen am Ölberg

Der „Mobile Ölberg“ bringt einen Antrag auf eine Mobilitätsstation am Schusterplatz in die BV Elberfeld ein. Auch Car-Sharing-Parkplätze sind dort geplant.

Initiative fordert Radhäuschen am Ölberg
Foto: Stefan Fries / Grafik: Hannes Mayer

Ölberg. Der „Mobile Ölberg“, die Initiative der Unternehmer/innen für die Nordstadt, macht ernst. Schon knapp einen Monat nach dem Koordinationstreffen am Ölberg, folgt jetzt der erste Antrag in die Elberfelder Bezirksvertretung.

Initiative fordert Radhäuschen am Ölberg
Foto: Stefan Fries / Grafik: Hannes Mayer

Demnach soll am Schusterplatz — konkret auf den Stellplatzflächen an der Schneiderstraße — eine Mobilitätsstation eingerichtet werden. Das beinhaltet eine Fahrradgarage, mehrere Fahrradstellplätze und zwei für Car-Sharing-Autos. Dafür sollen ein Taxi-Stellplatz und zwei reguläre Parkplätze wegfallen.

Thomas Weyland von den Unternehmer/innen für die Nordstadt, sieht die Initiative als Antrieb für eine Verkehrsstrukturveränderung am Ölberg. „Tendenziell ist es so, dass wir in den Verkehrsraum eingreifen wollen“, sagt er. Es geht darum, die Angebote so zu verändern, dass die Nutzung von Fahrrad, ÖPNV und Car-Sharing attraktiver wird und die Belastung durch den PKW-Verkehr geringer. So will man den Parkdruck wegnehmen, wie Weyland sagt. Denn die „stresserzeugende Parkplatzsuche“ belaste die Anwohner, heißt es in dem Papier, falsch geparkte Autos blockieren Busse und behindern Fußgänger — insbesondere solche mit Kinderwagen oder Rollatoren. „Unser Ziel ist es, Autoverkehr zu reduzieren“, so Weyland in dem Papier.

Konkret soll die Fahrradgarage — eine Idee, die ähnlich im Bürgerbudget schon einmal eingebracht worden war — zehn bis zwölf Fahrräder unterbringen können. Die sollen eingehängt werden können, und die Besitzer per Rotationssystem an ihre Räder kommen. Das Häuschen soll aus Gabonien bestehen, Steinkörben, und so vandalismusresistent und günstig sein, zudem Tieren eine Heimat bieten.

Die Kosten sind in dem Papier nicht angegeben. Weyland sagt, man wolle das Politik und Verwaltung prüfen lassen. Er sieht eine mögliche Finanzierung durch die Mittel aus Berlin, die den Kommunen für Projekte zustehen, um die Luftqualität zu verbessern.

„Als Unternehmer in der Nordstadt nehmen wir uns aber nicht aus“, zeigt er Bereitschaft, sich an den Kosten zu beteiligen. Eine andere Möglichkeit wäre etwa auch die Vermietung der Plätze oder die anteilige Kostenbeteiligung der Mieter über eine Art Genossenschaft.

Der Schusterplatz als Ort sei für die Mobilitätsstation gerade richtig, ist er sich sicher. Weil dort die Buslinie 643 am Lutherstift halte. Dadurch würden dort alle Verkehrssysteme verbunden. Aus Weylands Sicht wäre es besonders sinnig, wenn dazu die Frequenz der Linie ausgebaut würde. „Eigentlich müsste der Bus alle 15 Minuten fahren, nicht alle 20.“

Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD) sagt, die BV werde das an die Verwaltung geben, um Kosten zu prüfen. Er bewertet die Idee durchweg positiv. Auch wenn Parkplätze wegfallen. „Bei der ständigen Bevorzugung des Autos ist es nur richtig, wenn die Radfahrer auch einmal dran sind“, sagt er. Das sei allerdings ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Damit das nicht so bleibt, will der „Mobile Ölberg“ es nicht bei einem Standort belassen. Vielmehr soll es erst auf die ganze Nordstadt ausstrahlen und dann auf die ganze Stadt: „Nach einer mittelfristigen Erfahrungsphase sind insgesamt fünf dezentrale Fahrradgaragen im Quartier Ölberg geplant. Das Konzept dieser Fahrradgaragen könnte auch von anderen Quartieren Wuppertals übernommen werden“, so das Papier.

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