Coronavirus und Sport In Wuppertal bleiben Sportplätze, Bäder und Hallen geschlossen

Wuppertal · Der Kurs- und Trainingsbetrieb ist in den Wuppertaler Vereinen in nächster Zeit nicht möglich.

 Nicht nur in Dönberg heißt es derzeit: Platz ist gesperrt. Gleiches gilt bis auf weiteres für alle städtischen Sportanlagen.

Nicht nur in Dönberg heißt es derzeit: Platz ist gesperrt. Gleiches gilt bis auf weiteres für alle städtischen Sportanlagen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Nicht nur der Wettkampfbetrieb im Sport liegt wegen Corona auf Eis, die Maßnahmen, die aufgrund der Ansteckungsgefahr von öffentlichen Stellen verordnet werden, legen auch den Trainingsbetrieb komplett lahm. Am Samstag hatte der Stadtsportverband Wuppertal, der Dachverband des organisierten Sports in Wuppertal, seinen Mitgliedsvereinen bereits empfohlen, den Sportbetrieb zunächst bis zum 19. April einzustellen und sonstige Veranstaltungen in diesem Zeitraum zu verschieben oder abzusagen.

Kurz darauf wurde diese Empfehlung vom Krisenstab der Stadt überholt. Der verfügte, dass ab sofort und bis auf weiteres alle städtischen Sporthallen, Sportplätze und auch die Bäder geschlossen sind. Das betrifft damit neben dem öffentlichen Bade- und Sportbetrieb eben auch den Vereinssport.

So schnell konnten die Internetseiten etwa der Bäder gar nicht reagieren. Auf der Seite der Schwimmoper stand am Sonntag beispielsweise noch, aktuell bis 18 Uhr geöffnet, obwohl das Bad an der Tür bereits Besucher mit dem Hinweis auf Schließung wegen Corona abwies.

Fitness-Studios waren am Sonntag noch geöffnet

Sportbetrieb gab es am Sonntag nur noch in den kommerziellen Fitnessstudios, für die der öffentliche Erlass (noch) nicht galt. Kämmerer Johannes Slawig verwies als Leiter des Krisenstabes darauf, dass es hier um Rechte der Gewerbetreibenden gehe, in die die Stadt nicht ohne weiteres eingreifen könne, dass er aber besonnenes Vorgehen der Betreiber erwarte.

Die Kette FitX etwa, die in Wuppertal zwei Studios betreibt, hatte am Samstag bereits die Kurse ausgesetzt. Während in Berlin und Schleswig-Holstein Fitnessstudios auf behördliche Anordnung ganz schlossen wurden, lief in NRW der Betrieb am Sonntag noch.

Im FitX an der Clausewitzstraße konnte man am Sonntagmittag - bis auf die Kurse - sogar von fast normaler Frequenz sprechen. „Wir müssen uns ja irgendwie fit halten, von Panik halten wir nichts“, war dort von Trainierenden zu hören. Wie lange das Studio noch öffnet, da sind aber auch die Mitarbeiter unsicher, das entscheide die Konzernleitung. Die hat für Berlin und Schleswig-Holstein bereits verkündet, dass den Mitgliedern durch Schließungen kein Nachteil entstehen solle.

WSV setzt zunächst bis Freitag nur auf Individualtraining

Der Entwicklung kann und will sich sich auch Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV nicht verschließen. „Wir werden uns sicher nicht über Anweisungen der Stadt hinwegsetzen“, sagt Teammanager und Jugendleiter Dirk Schneider und ergänzt, „selbst, wenn wir wollten, hätten wir derzeit keine Plätze zum Trainieren. Der WSV hat zwar das Nutzungsrecht für Stadionnebenplatz und Nocken, das ändert aber nichts daran, dass auch diese Plätze städtisch sind.“ Für die Regionalliga-Mannschaft ist das Training offiziell zunächst bis Freitag ausgesetzt. „Die Spieler haben individuelle Trainingspläne und Verhaltensmaßregeln mit nach Hause bekommen“, sagt Sportdirektor Thomas Richter.

„So versuchen wird zumindest den Fitnesszustand aufrecht zu erhalten“, so Richter. Aufschlüsse über das weitere Vorgehen erhoffe man sich von einer Ligatagung am Mittwoch. „Die dürften sich aber an das anlehnen, was für die Ligen darüber festgelegt wird, etwa von der DFL am Montag“, sagt der Sportdirektor weiter. Auch er geht davon aus, dass es nicht bei der zunächst für die Regionalliga verordneten Spielpause bis zum 22. März bleiben wird.

Bayer-Schwimmer sagen Starts bei Essener Swim & Fun Days ab

Die Konsequenzen aus den derzeitigen Empfehlungen haben auch die Schwimmer des SV Bayer Wuppertal gezogen. Eigentlich wollte eine größere Abordnung am Wochenende an den Swim & Fun Days in Essen teilnehmen, ganz nebenbei das erste von fünf nationalen Qualifikationswettkämpfen für die Olympischen Spiele, aber eben auch eine Gelegenheit, um Normzeiten für die Teilnehme an den Deutschen Meisterschaften Ende April zu schwimmen. Die Wuppertaler meldeten ihre Schwimmer allerdings ab und waren damit nicht die einzigen. Auch die Topstars Marco Koch und Reva Foos, die vom Wuppertaler Ex-Bundestrainer Henning Lambertz beraten werden, starteten nicht. Wie berichtet, fand die Veranstaltung ohne Zuschauer statt, die Starterfelder waren durch die vielen Abmeldungen ausgedünnt.

Kurse bei SV Bayer und Stadtsportbund ausgesetzt

In Wuppertal selbst hat der mit 7500 Mitgliedern größte Sportverein der Stadt ebenfalls Konsequenzen gezogen und am Wochenende auch für seine vereinseigenen Sportstätten wie den Bayer-Sportpark und die Anlagen am Aprather Weg den kompletten Sport- und Trainingsbetrieb gestoppt. Diese Regelung sowie die Absage sämtlicher Kurse, Sitzungen, Veranstaltungen oder Fahrten des SV Bayer Wuppertal gelten bis zum Ende der Osterferien.

Sein Kursprogramm hatte auch der Stadtsportbund bereits am Samstag bis zunächst 19. April gestoppt. Das dürfte im übrigen durch die Schließung der Sportstätten für alle Vereine in Wuppertal gelten.

(gh)
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