Immer mehr Großbaustellen: Droht der Stadt der Kollaps?

Die A 46 bleibt bis 2012 eine Dauerbaustelle, die sich ab Frühjahr 2010 mit dem Umbau am Döppersberg überschneidet. Geht das auf Dauer gut?

Wuppertal. Wuppertals Kraftfahrern und Anwohnern potenzieller Ausweichstrecken stehen harte Jahre bevor: Auf der A46 - sie gleicht zwischen Wichlinghausen und Varresbeck jetzt einer zusammenhängenden Großbaustelle - wird bis 2012 noch unter Hochdruck gearbeitet, mit Staugefahr. Parallel dazu beginnt im Frühjahr 2010 der Umbau am Döppersberg, der bei Staus auf der Autobahn stark befahren sein wird. Entsprechend viel Verkehr dürfte sich bei einer "dichten" A 46 und B 7 dann außerdem in den Wuppertaler Norden verlagern.

Die IHK hat - wie berichtet - wiederholt auf die Ballung von Baustellen in den nächsten Jahren hingewiesen, die ebenfalls die A 1 und in absehbarer Zeit auch das Autobahnkreuz Nord betrifft.

Die Forderung, Wuppertal verkehrstechnisch nicht lahm zu legen, gewinnt angesichts der aktuellen Staus Gewicht: Wie berichtet, dauern die Lärmschutzarbeiten im Abschnitt Katernberg bis zum Spätsommer 2010. Parallel dazu werden bis Ende dieses Jahres weitere Randstreifen der A 46 erneuert und für den Ernstfall befahrbar gemacht.

Die kilometerlange provisorische Verkehrsführung mit Stahlplanken sorgt nicht nur für Bremsmanöver und zäh fließenden Verkehr: Kommt es ohne Seitenstreifen zu einem Unfall - wie am Mittwoch an der Anschluss-Stelle Barmen, geht sowohl auf der Autobahn als auch auf Ausweichstrecken in Minutenschnelle und dann über Stunden gar nichts mehr.

Bis 2012 sei auf der A 46 keine Entspannung der Verkehrslage zu erwarten, heißt es beim Landesbetrieb Straßen NRW auf WZ-Nachfrage. So wird im Abschnitt Elberfeld 2010 die Fahrbahn im Sinne des Lärmschutzes ausgetauscht - auf Druck der Anwohner der Mirker Höhe. Hinzu kommt, dass viele Autobahnbrücken, die in den 1960er Jahren gebaut wurden, bald zu sanieren sind.

Die Ballung der Baustellen auf der A 46 stehe jedenfalls in keinem Zusammenhang mit dem Döppersberg-Umbau ab Frühjahr 2010 (Info-Kasten rechts): An der Autobahn werde unter Regie des Bundes unabhängig von städtischen Planungen gearbeitet - man spreche sich aber bestmöglich ab. Erst 2012 rechnet der Landesbetrieb mit weniger Baustellen auf der A 46. Dann läuft im Tal der Döppersberg-Umbau auf vollen Touren.

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