Wuppertal Im Luisenviertel gibt’s jetzt schon die Mehrwegbecher

Stadt und Politik beschäftigen sich mit einem Pfandsystem für Kaffeebecher. Das Café du Congo und das Café Cup wollten nicht so lange warten.

Wuppertal: Im Luisenviertel gibt’s jetzt schon die Mehrwegbecher
Foto: dpa

Wuppertal. Wer kennt es nicht: Morgens auf dem Weg zur Arbeit noch schnell beim nächsten Café, Kiosk oder an der Tankstelle halten und einen Kaffee mitnehmen. Der Coffee-to-go beliebt und gehört auch bei vielen Wuppertalern auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit oder einfach zwischendurch dazu. Ein Problem sind allerdings am Ende die leeren Pappbecher. Diese landen nach einmaligem Nutzen im Müll und stehen dem Thema Nachhaltigkeit entgegen.

Der Umweltausschuss der Stadt Wuppertal beschäftigt sich bereits mit der Thematik und überlegt die Einwegbecher durch ein Mehrwegbechersystem mit Pfand zu ersetzen. „Es gibt eine Anregung aus der Politik, dieses Thema zu prüfen. Eine Mitarbeiterin des Umweltressorts hat bereits eine große Umfrage in Auftrag gegeben und dabei Städte kontaktiert, die Erfahrungen mit Pilotprojekten gemacht haben“, sagt Martina Eckermann, Sprecherin der Stadt.

Auf die Ergebnisse warten nicht nur Politik und Umweltressort gespannt. Auch Wuppertaler Cafés wünschen sich ein flächendeckendes Mehrwegbecherkonzept in der Stadt. Das Café du Congo und das Café Cup im Luisenviertel haben als Vorreiter schon angefangen: Bereits seit einigen Wochen haben sie einige Pappbecher durch Mehrwegbecher aus umweltfreundlichem Material ersetzt. „Das Produkt wirkt auf mich sehr überzeugend. Nachhaltigkeit liegt uns allen sehr am Herzen und das Ziel sollte daher sein, Müllberge vermeiden zu wollen“, sagt Achim Brand, Inhaber des Café du Congo. Seit vier Wochen gibt es im Café neben den Einwegbecher auch 80 Mehrwegbecher. Diese sind für einen Euro Pfand zu bekommen. „Die Becher sind spülmaschinengeprüft und ewig nutzbar“, erklärt Brand.

Ähnlich sieht es beim Café Cup aus. „Ich habe 50 Mehrwegbecher bestellt, 25 0,2-Liter- und 25 0,3 Literbecher. Aktuell sind noch 17 im Geschäft, 33 im Umlauf. Aber das variiert“, erklärt Engin Demir, Inhaber des Café Cup, das seit knapp sechs Wochen auch auf das Mehrwegbechersystem setzt. Demir betont aber auch, dass es nicht in Frage kommt, vollständig auf die Einwegbecher zu verzichten. „Komplett umgestellt haben wir nicht. Das geht auch nicht. Es sind bislang immer dieselben Leute, die die Mehrwegbecher nutzen. Für Leute, die ihren Kaffee bei mir kaufen und ihn dann unterwegs Richtung Stadt trinken, ist es auch nicht ideal, weil sie ihn dann nirgendwo abgeben können“, so der Café Cup-Inhaber.

Bei einer Umfrage am WZ-Mobil im Februar hat sich gezeigt, dass viele Wuppertaler das umweltschonende Mehrwegbechersystem befürworten. Die ersten Eindrücke von Achim Brand und Engin Demir bestätigen das. „Ich habe positives Feedback von vielen unserer Kunden bekommen. Die finden die Idee super“, so Achim Brand.

Wenn der Trend hin zum Mehrwegbecher geht, würden noch mehr Einwegbecher ersetzt werden. Da sind sich die beiden Café-Besitzer einig. „Dafür muss das System aber umweltschonend und wirtschaftlich realisierbar sein“, sagt Engin Demir und fügt hinzu: „Besser wäre es daher, wenn es in Wuppertal ein einheitliches Mehrwegbechersystem geben würde. Dann könnten wir das den Leuten auch schmackhafter machen.“ Der Mehrwegbecher könnte dann bei allen teilnehmenden Café sowohl gekauft als auch abgegeben werden.

Warten müssen Brand und Demir bis dahin aber noch auf die Ergebnisse der Umfrage der Stadt Wuppertal. Martina Eckermann: „Erst dann positionieren wir uns. Klar ist, dass jeder Becher, der nicht in der Landschaft landet ein Vorteil wäre.“

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