IHK fordert: Kiesbergtunnel sofort und auf Dauer retten

Gut 1000 Lkw müssen täglich andere Routen nehmen.

Wuppertal. Die Industrie- und Handelskammer im bergischen Städtedreieck fordert „eine schnelle Sanierung des Kiesbergtunnels“ und unterstreicht, wie groß die Belastung schon bei dessen Sperrung für Fahrzeuge mit einem Gewicht ab 3,5 Tonnen ist: So müssten sich täglich etwa 1000 Lkw-Fahrer bereits jetzt neue Routen suchen — über innerstädtische Straßen und die ohnehin stark belastete A 46.

Abgesehen von Staus widerspreche eine Sperrung des Kiesbergtunnels allen Anstrengungen, die Schadstoffbelastung gerade an stark befahrenen Straßen in den Griff zu bekommen: Aus Sicht der IHK ist es „schwer nachvollziehbar, warum die Landesregierung einerseits eine Umweltzone mit strengen Bestimmungen für Pkw“ einführt, auf der anderen Seite durch den Verlust der Kiesberg-Achse eine zusätzliche Belastung und Umwege hinnehme. IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge und IHK-Verkehrsexperte Thomas Wängler betonen außerdem die Bedeutung des Tunnels für die Südstadt und für den laufenden Umbau am Döppersberg, der im nächsten Jahr in die heiße Phase gehe. Wenn möglich, müsse der Tunnel auch während seiner Sanierung befahrbar bleiben. Andernfalls sei dessen Sperrung mit dem Döppersberg-Zeitplan abzustimmen, um die Probleme in Grenzen zu halten.

„Eine endgültige Schließung kann keine Option sein“, heißt es in der IHK-Erklärung. „Sie würde eine drastische Verschlechterung der innerstädtischen Verkehrssituation bedeuten.“ Wie berichtet, nutzen gut 17.000 Fahrzeuge den 1970 eröffneten Tunnel täglich. Neben der Politik hat auch die Stadtverwaltung erheblichen Widerstand angekündigt, sollte der Tunnel auf Dauer gesperrt werden. Das Land NRW will zuvor dessen Wirtschaftlichkeit prüfen lassen — bei Sanierungskosten von bereits etwa 30 Millionen Euro.

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