Verkehr IG Fahrradstadt wünscht sich Umweltspur wie in Düsseldorf

Umsetzung auf der B7 wäre laut Verkehrsdezernent problematisch.

 Würde auf der B7 eine Spur wegfallen, würde es schnell zu Staus kommen, sagt Verkehrsdezernent Frank Meyer.

Würde auf der B7 eine Spur wegfallen, würde es schnell zu Staus kommen, sagt Verkehrsdezernent Frank Meyer.

Foto: dpa/Federico Gambarini

In Düsseldorf gibt es seit Mitte April zwei Umweltspuren. Auf beiden Straßen im Stadtzentrum – der Prinz-Georg-Straße in Pempelfort und der Merowingerstraße in Bilk – steht für normale Autos nur noch eine Spur zur Verfügung. Die Umweltspur daneben ist für Busse, Fahrräder, Taxen sowie Elektro-Fahrzeuge reserviert.

Viele Düsseldorfer reagierten vorher skeptisch und sagten lange Staus voraus. Doch nach vier Wochen stellt die Stadtverwaltung fest: „Nach den Beobachtungen des Amtes für Verkehrsmanagement kam es rund um die Umweltspuren zu keinen außergewöhnlichen Behinderungen.“ Ein Jahr lang will die Stadtverwaltung die beiden Spuren beobachten und dann über deren Fortbestand entscheiden. Außerdem werden weitere Umweltspuren, etwa an der Berliner Allee, Werstener Straße oder Hofgartenstraße, diskutiert. Ziel ist es, ein Dieselfahrverbot zu verhindern und für sauberere Luft zu sorgen.

Viele trauen sich nicht,
zwischen Autos zu fahren

Wuppertaler Fahrrad-Aktivisten blicken neidisch auf diese Einrichtung. „Auf Dauer ist das die einzige Möglichkeit. Wenn man dem Radverkehr mehr Platz schafft, kommt auch mehr Fahrradverkehr“, sagt Klaus Lang, Vorsitzender des Wuppertaler ADFC. Er hört oft von Freizeitradlern, dass sie ja gerne auch Termine in Wuppertals Innenstädten per Fahrrad erledigen würden – aber sich nicht trauen, zwischen den Autos zu fahren. Auch bei Kindern und Jugendlichen sei deren Gefährdung ein häufiges Argument. Hier könnten eine Umweltspur auf der B7 sowie sichere Verbindungen zur Nordbahntrasse und auf die Südhöhen Sicherheit schaffen.

Die IG Fahrradstadt Wuppertal hat schon vor drei Jahren eine durchgehende Umweltspur auf der B7 von Vohwinkel bis Oberbarmen, besonders aber in der Engstelle in Unterbarmen gefordert. Einige 100 Meter existieren bereits von der Kluse aus Richtung Osten.

 „Schwierig ist immer die Umsetzung“, sagt Stephan Lerch von der IG Fahrradstadt desillusioniert. Das Radverkehrskonzept, das gerade in den Bezirksvertretungen vorgestellt wird und am 8. Juli im Stadtrat verabschiedet werden soll, enthält viele wünschenswerte Pläne. „Aber oft fehlt das Personal, um die Förderanträge zu schreiben, weil die so aufwändig sind“, sagt Klaus Lang.

Verkehrsdezernent Frank Meyer sieht auch deutliche Unterschiede zwischen der Situation in Wuppertal und in Düsseldorf: „Das ist in vielerlei Hinsicht nicht zu vergleichen – beide Städte haben eine völlig andere Stadtstruktur.“ Die Prinz-Georg-Straße und die Merowingerstraße hätten eine ganz andere Bedeutung für den städtischen Verkehr als die B7, über die täglich 30 000 Fahrzeuge rollen. „Wenn man da eine Fahrspur wegnimmt, gibt es riesige Staus“, sagt Frank Meyer.

Zudem weiche der Verkehr angesichts der geplanten Baustellen auf der A46 regelmäßig auf die B7 aus. Wenn die A46 und die Wuppertaler Südumgehung fertig seien, könne man erneut über eine Umweltspur auf der B7 diskutieren. Fürs Erste prüft sein Ressort die Freigabe aller Busspuren in Wuppertal für Fahrradfahrer.

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