Ich will das jetzt nicht zu hoch hängen, dass Friday for Future in Hannover kürzlich eine Musikerin von einer Demo ausgeladen hat, weil sie Dreadlocks trägt, und das eine „Kulturelle Aneignung“ sei, und einer weißen Person nicht zustände. Ich fand das jetzt ein bisschen übertrieben von den jungen FFF-Leuten. Die betroffene Sängerin Ronja Maltzahn trägt wahrscheinlich nur Dreadlocks, weil ihr keiner ehrlich sagt, dass es bei Weißen oft scheiße aussieht, nicht bei jedem, aber doch bei vielen. Aber vielleicht weiß die weiße Sängerin es auch, will es aber trotzdem aus Solidarität und Verbundenheit mit heute wie früher benachteiligten Minderheiten tragen. Es macht die ganze Sache natürlich nicht erträglicher, dass die Veranstalter ihr anboten, sie dürfe auftreten, wenn sie sich die Dreadlocks vorher abschneiden ließe. Meinem Schulfreund boten die Eltern früher an: „Wenn Du dir die Haare schön kurz schneiden lässt, bekommst Du zu Weihnachten ein Fahrrad!“ So ging umwelt- und klimafreundliche Erpressung in den Sixties.