Hooligan (26) zahlt 3000 Euro an verletzten Polizisten

Fußballfan aus der Schweiz hatte im Mai in Essen einem Beamten eine Flasche auf den Kopf geschlagen.

Wuppertal. Nach den Ausschreitungen vor dem Derby der Fußballregionalliga West zwischen RW Essen und dem Wuppertaler SV in diesem Mai ist ein aus der Schweiz angereister Hooligan am heutigen Dienstag vom Essener Amtsgericht wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Der Mann — er befand sich bis Dienstag wegen Fluchtgefahr in U-Haft — hatte zuvor gestanden, einem Polizeibeamten (41) am Essener Hauptbahnhof eine gefüllte Bierflasche auf den Hinterkopf geschlagen zu haben. In der Verhandlung entschuldigte sich der Schweizer bei seinem Opfer und ließ ihm durch seinen Verteidiger 3000 Euro Schmerzensgeld übergeben.

Auch das bewog das Gericht, dem 26-Jährigen die Chance zur Bewährung zu geben. Ob die Staatsanwaltschaft das Urteil rechtskräftig werden lässt, ist noch offen. Sie hat eine dreijährige Haftstrafe gefordert — Bewährung wäre damit ausgeschlossen.

Wie berichtet, wurde gegen den Mann aus der Schweiz ursprünglich wegen versuchten Totschlags ermittelt. Die Essener Kripo hatte eine Mordkommission eingerichtet. Letztlich blieb der Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung übrig. Wie die WZ erfuhr, kam der Polizeibeamte mit einer Platzwunde davon und ist mittlerweile wieder im Dienst.

Der Schweizer wird der Ultra-Szene des Schweizer Fußballclubs Young Boys Bern zugerechnet und habe am Tatort dem WSV-Lager angehört. Zwischen dem Schweizer Fußballverein und dem WSV besteht eine langjährige Fanfreundschaft. In der Schweiz soll der 26-Jährige bislang nicht als Gewalttäter aufgefallen sein.

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