Hohlräume unter der Blücherstraße
Auf dem Schulhof der Realschule klafft seit Pfingsten ein Loch.Ab nächster Woche soll der Untergrund stabilisiert werden.
Vohwinkel. Langsam hebt der Spezialkran den Schwebebahnwagen vom Schwertransporter. Das Wuppertaler Wahrzeichen soll vom Schulhof der Realschule Vohwinkel auf dem angrenzenden Schulgarten einschweben und dort eine dauerhafte Heimat finden. Sponsoren und ehrenamtliche Helfer haben lange auf diesen Augenblick hingearbeitet. Die Stimmung ist bestens, mehrere hundert Schaulustige säumen das Gelände. Doch plötzlich bricht der Boden unter dem 120 Tonnen Kran weg. Was wie eine Sequenz aus einem Katastrophenfilm anmutet, ist ein gar nicht so weit hergeholtes Szenario, das den Vohwinkelern aber glücklicherweise erspart blieb.
Probebohrungen haben ergeben, dass sich unter dem Schulgelände und der angrenzenden Blücherstraße große Hohlräume auftun. Das Problem wurde erkannt, nachdem ein anderthalb mal zwei Meter großer Teil des Schulhofs während der Pfingstferien abgesackt ist. Bereits vor dieser Entdeckung sollte schon längst eine alte Schwebebahn an die Realschule ausgeliefert werden. Durch den derzeit ausgesetzten Fahrzeugaustausch bei den WSW gibt es hier aber eine längere Verzögerung. Das erweist sich nun als Segen. „Wir wollen uns gar nicht ausmalen, was hätte passieren können, wenn die Hohlräume nicht rechtzeitig entdeckt worden wären“, sagt Schulleiter Burkhard Eichhorn. Ein tonnenschwerer Kran mit der Schwebebahn am Haken bei gleichzeitig instabilem Untergrund und großem Publikumsinteresse — diese Vorstellung sorgt nicht nur bei Eichhorn für ein mulmiges Gefühl.
„Das hätte böse ausgehen können“, sagt auch Thomas Lehn vom Gebäudemanagement Wuppertal (GMW). Er verweist auf Ausspülungen im Kalkgestein, die durch undichte Kanäle entstanden seien. Daher müsse der Schulhof rund drei Meter tief ausgeschachtet werden. Im Moment ist der abgesackte Bereich provisorisch verfüllt.