Sanierung Hoffnung für den Weyerbuschturm

Nützenberg · Für die Sanierung gibt es Mittel vom Bund. Zum Jubiläum 2023 soll er wieder geöffnet werden.

Michael Felstau vom Förderverein lässt die WZ in das Innere des Turms blicken.

Michael Felstau vom Förderverein lässt die WZ in das Innere des Turms blicken.

Foto: Fries, Stefan (fri)

. Wer vor dem Weyerbuschturm steht, könnte sich fragen, wie Dornröschen wohl im Inneren schläft. Oder den Blick nach oben werfen und darauf warten, dass Rapunzel ihr Haar herunterlässt. Kaum ein Bauwerk in Wuppertal würde bildlich so gut in ein Märchenbuch passen, wie das Denkmal auf der Kaiserhöhe. Doch „Davorstehen“ ist ein gutes Stichwort. Mehr geht nämlich nicht. Und das seit Jahren. Das pittoreske Bauwerk ist gesperrt. Das will der Förderverein Historische parkanlagen allerdings ändern — und könnte Dank einer dicken Förderung des Bundes einen großen Schritt nach vorne machen. 114 000 Euro gibt es aus Berlin (die WZ berichtete).

„Das war eine schöne Überraschung für uns“, sagt Michael Felstau vom Förderverein Historische Parkanlagen. „Damit sind wir einen wesentlichen Schritt weiter.“ Felstau steht der kleinen, aber sehr aktiven Arbeitsgruppe vor, die die Sanierung des seit 2008 nicht mehr zugänglichen Turms plant. Schon seit mehreren Jahren hatten er und seine Mitstreiter sich um eine Förderung bemüht und einen Antrag ausgearbeitet. „In der Vergangenheit gab es nur Absagen“, erinnert er sich. Die Bezirksregierung habe in diesem Jahr den Verein aber noch einmal aufgefordert, den Antrag einzureichen — aufgrund der geänderten Förderrichtlinien diesmal über das Städtische Gebäudemanagement (GMW). „Das hat natürlich Hoffnung bei uns geschürt“, so Felstau. Den Bescheid habe man zwar noch nicht, aber man könne jetzt damit rechnen. Wahrscheinlich, so Felstau, werde die Summe sogar noch höher. Denn das, was der Bund gibt, könnte durch Landesmittel noch aufgestockt werden.

„Alles, was denkmalrelevant ist, wird gefördert“, erklärt Felstau. Dazu gehören, wie der Verein im Antrag aufgelistet hat, unter anderem die Sanierung der Fugen der Mauerkrone, die Öffnung der zugemauerten Balkone, der Austausch verrosteter Stahlträger und und und. Viel Arbeit also, die dem Verein noch bevorsteht.

Nach der Sanierung
kommt die Verkehrssicherheit

Und das sei noch nicht alles. Denn damit der Turm wieder für die Öffentlicheit geöffnet werden kann, etwa für Führungen, muss der Verein für die Verkehrssicherheit sorgen. Zum Beispiel müssen neue, höhere Geländer angebracht, für eine Beleuchtung im Treppenhaus gesorgt und Sicherheitsglas in die Fenster gebaut werden. „Falls jemand auf der Treppe stürzt und ins Fenster fällt“, erklärt Felstau, der mit Gesamtkosten von 270 000 Euro rechnet. „Aber man weiß bei einem Denkmal ja nie, was einen noch erwartet“, fügt er mit Vorsicht hinzu.

Dass der Weyerbuschturm übrigens immer mit der Kaiserhöhe assoziiert wird, sei nicht ganz richtig, erklärt Felstau. „Er steht eigentlich auf dem Nützenberg.“ Die Parkanlage dort war 1874 eingeweiht worden, 1898 dann der heute noch bestehende Turm. Allerdings wurde in der Folge der Name der Gastronomie „Kaiserhöhe“ für das gesamte Areal übernommen — so trägt heute auch der Sportplatz diesen Namen.

Die Nachricht, dass es mit der Förderung für den Weyerbuschturm klappt, hat natürlich auch im Rathaus für Freude gesorgt. „Unser Ziel, die Wiedereröffnung als Aussichtsturm zum 125-jährigen Bestehen des Bauwerks im Jahr 2023, ist mit dieser Förderung deutlich näher gerückt“, kommentierte Oberbürgermeister Andreas Mucke die Zusage. Ein Ziel, das auch Felstau für realistisch hält.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort