Gut für Wuppertal Hof Kotthausen benötigt Geld für Sanierung und Umbau

Beyenburg. · Der Biohof mit pädagogischem Programm sammelt auf der Plattform Gut für Wuppertal Spenden für Projekte.

 Anna Will und ihr Sohn Daniel verbringen viel Zeit auf dem Hof.

Anna Will und ihr Sohn Daniel verbringen viel Zeit auf dem Hof.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Der Hof Kotthausen hinter Beyenburg bietet vieles: Auf dem Biohof leben 27 Erwachsene und 14 Kinder und bewirtschaften 30 Hektar Land inklusive verschiedener Tiere. Gleichzeitig kümmert sich das Team um Menschen mit psychischen Erkrankungen, die mit auf dem Hof leben. Über die Biokiste liefert die Gemeinschaft saisonales Biogemüse und -obst an Kunden in der Region und schafft damit vier Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen. Regelmäßig kommen Schulklassen, um zu erleben, wo unser Essen herkommt. Doch die teilweise Jahrhunderte alten Fachwerkhäuser der Hofgemeinschaft und der Umgang mit vielen unterschiedlichen Nutzergruppen erfordern immer wieder Sanierungen und Umbauten; deshalb sammelt der Hof Kotthausen auf Gut für Wuppertal für verschiedene Projekte.

Das dringendste Problem wurde inzwischen behoben: Die Heizungen in Haus 5, 1 und 2 durften auf Anweisung des Schornsteinfegers nicht mehr betrieben werden und mussten ausgetauscht werden. Haus 5 hat nun eine Pelletheizung samt Solarthermie, an Haus 1 und 2 wird gerade gearbeitet. Für das nächste Projekt wurde der Bauantrag eingereicht: Aus dem alten Pferdestall soll ein multifunktioneller Küchen- und Aufenthaltsraum werden. „Bisher haben wir nur eine kleine Küche, in die maximal 15 Personen passen“, erklärt Katja Dern vom Hof Kotthausen. Bei größeren Aktionen wie dem monatlichen Schaffenssamstag müssen die Helfer bei Regenwetter in Schichten essen. Auch die Gruppen von „Behindert – na und?“ kochen einmal pro Woche auf dem Hof und hätten es mit mehr Platz deutlich einfacher. Deshalb soll die neue Küche mit großem Sitzbereich barrierefrei werden. Die Hofgemeinschaft möchte zukünftig auch das bauernhofpädagogische Programm ausweiten und noch mehr Schulklassen und Kindergartengruppen einen Einblick in die Arbeit auf dem Bauernhof ermöglichen – inklusive gesundem Imbiss natürlich. Mit diesem Projekt hat sich der Hof Kotthausen auch beim Bürgerbudget beworben. Für die Umbauarbeiten und die Einrichtung der Küche rechnet das Team mit Kosten von rund 100 000 Euro.

Das zweite große Wunschprojekt betrifft den Reitplatz: Dort bieten drei Hippotherapeutinnen therapeutisches Reiten an. Rund 20 Kinder und Erwachsene nutzen pro Woche das Angebot, das Motorik und Gleichgewicht stärkt, die Sozialkompetenz und Konzentration fördert und alle Sinne anspricht. Bisher ist der Platz jedoch dem Wetter komplett ausgesetzt: „Im Winter können wir nie Reiten anbieten, bei Regen auch nicht“, bedauert Reittherapeutin Anna Will. Deshalb möchte die Hofgemeinschaft ein Dach über dem Reitplatz errichten. Dann können die Kunden auch bei typisch Wuppertaler Wetter reiten. Diverse beliebte Ferienangebote sind dann ebenfalls weniger wetterabhängig.

Weitere Projekte wurden ins nächste Jahr verschoben: So bedarf der Ziegenunterstand einer Erneuerung, der letzte Sturm hat das Dach abgedeckt. Bisher hat das Team den Unterstand nur notdürftig repariert. Von den ehemals drei Ziegen ist nur noch eine übrig, die anderen sind altersbedingt gestorben. Jetzt überlegen die Hofbewohner, statt neuer Ziegen Esel anzuschaffen. Für sie muss der Unterstand etwas größer werden. Erneuert werden müssen auch die Fenster von Haus 1, sobald das Geld dafür zur Verfügung steht. So ist der betreibende Verein „Kollegium für freie Jugendarbeit und Berufsbildung“ ständig bemüht, finanzielle Unterstützung zum Erhalt des Angebots aufzutreiben.

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