Hitze schadet den Wupper-Barschen

Experten informieren über die Wanderfisch-Programme.

Wuppertal. Erstmals in Wuppertal — im Gemeindehaus in Beyenburg — informierte die nordrhein-westfälische Arbeitsgemeinschaft „Lachs und Meerforelle“ in geballter Form über das Wanderfischprogramm. Im Mittelpunkt der Tagung standen Berichte über die Gewässer-Initiativen an Dhünn, Ruhr, Sieg und natürlich an der Wupper.

Daniel Fey vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) berichtete aus erster Hand außerdem über positive und weniger erfreuliche Entwicklungen bei der Rückkehr der Lachse in ihre Laichgebiete: Einerseits war das vergangene Jahr das zweitbeste, was die Zahl der Rückkehrer (Aufsteiger) anging, andererseits gab es auch eine Reihe von Problemen mit schlechten Befruchtungsraten unter den Flussbewohnern. Eine Ursache liegt in verschmutzten Gewässern. Eine andere — und das betonte der niederländische Referent Franklin Moquette — ist die Erwärmung der Gewässer auf bis zu 28 Grad im vergangenen Sommer. Zuvor hatte Moquette durch die Geschichte der Lachsfischerei in seiner Heimat geführt und geschildert, wie schwer den Lachsen als Wanderfischen die Rückkehr in die hiesigen Flüsse gemacht wurde — durch die Schließung von Wehren, die dazu dienen, die zum großen Teil unterhalb des Meeresspiegels liegenden Niederlande vor Überschwemmungen zu schützen. Dieser Interessenskonflikt sei nur schwer zu lösen.

Helmut Wuttke vom Bergischen Fischerei-Verein schilderte die Situation der Wupperlachse und die Überlebensraten der ausgesetzten 116 000 Fische: So liegt sie am Bilstein bei lediglich 3,7 Prozent, während in der Nähe des Vereinsheims oberhalb Beyenburgs und in Dahlhausen mehr als 60 Prozent der Tiere überleben und — wie in anderen Flusslandschaften — durch räuberische Kormorane bedroht werden.

Berichte über die Wanderfischprogramme in Hessen und Rheinland-Pfalz und der aktuelle Stand des Maifisch-Projekts — dabei werden im Rhein in Frankreich abgefischte Jungfische ausgesetzt — rundeten das NRW-Treffen ab, bevor mit dem neuen Aufstieg am Stausee eine wichtige Einrichtung für die Wanderfische der Wupper besichtigt wurde.

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