Historisches Zentrum filmt seine Engels-Ausstellung : Große Engels-Ausstellung öffnet am 15. Mai
„Jo, reißt dein Garn beim Nähen oder Stricken, bloß nicht quengeln, kauf dir deinen Thread von Ern und Engels“, rappt der sympathische junge Mann, eine kleine Garnrolle in der Hand haltend, in die Kamera.
Hinter ihm an der rostroten Wand schaut nachdenklich ein mittelalter Friedrich Engels, vergrößerte Reproduktion eines Schwarz-Weiß-Fotos, in die Ferne. In knapp vier Minuten erklärt Lukas Merschuweit, was das Garn, die Firma Ern und Engels und der Revolutionär gemein haben.
Der Videoclip wurde in der Ausstellung „Friedrich Engels – Ein Gespenst geht um in Europa“ in der Kunsthalle Barmen gedreht. Auf dem Youtube-Kanal des Historischen Zentrums wird er für die bislang verhinderte Schau werben, die laut Stadtentscheid ab Freitag, 15. Mai, auch analog besucht werden kann. Lars Bluma, Kurator und Leiter des Historischen Zentrums: „Ich bin froh, dass die Ausstellung jetzt endlich richtig durchstarten kann.“
Am 29. März sollte das Highlight des Jubiläumsjahres, die Schau zu Ehren des vor 200 Jahren geborenen Sohns Barmens, eröffnet werden. Sie war fast fertig, als die Coronakrise dazwischen funkte. „Wir mussten den Aufbau stoppen, da teilweise mehrere Gewerke gleichzeitig hätten arbeiten müssen“, erklärt Bluma. Nachdem die Landesregierung am 1. Mai die Öffnung der Museen in Aussicht stellte, gab am Freitag der Krisenstab der Stadt Wuppertal für die Engels-Schau grünes Licht.
Die Macher sind vorbereitet, Infektionsschutzkonzepte erstellt. Beispielsweise müssen Besucher ihre Tickets vorher online (wuppertal-live.de) kaufen, damit keine Schlangen am Eingang entstehen und maximal 25 Besucher gleichzeitig in der Ausstellung sind. Bluma: „In 20-minütigen Timeslots werden maximal sechs Karten verkauft.“
Es gilt Mundschutzpflicht, die Öffnungszeiten wurden mit der Stadtteilbibliothek Barmen, die ebenfalls im Haus ist, abgestimmt (siehe Kasten). Gruppenbesuche, -führungen und museumspädagogisches Programm gibt es vorerst nicht. Bis Dienstag sollen die Schau aufgebaut, noch angefallene Reparaturen abgeschlossen sein. „Wir stehen in den Startlöchern“, bestätigt Lars Bluma.