Hilfe kommt jetzt aus der Dose

Caritas und Lions verteilen SOS-Rettungsdosen an ältere Alleinstehende.

Hilfe kommt jetzt aus der Dose
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Eine kleine, rote Dose mit einem gefalteten Blatt drin - das soll in Zukunft die Rettungskräfte bei Einsätzen unterstützen. Unter dem Motto „Rettung aus der Dose“ verteilen der Caritas-Verband und das Lions Hilfswerk künftig die sogenannten SOS-Rettungssdose. Darin befindet sich ein Faltblatt, welches ausgefüllt werden muss: persönliche Daten wie Name, Adresse und Krankenkasse, aber auch Informationen wie der Aufenthalt eines gepackten Krankenhauskoffers, eine Auflistung von regelmäßig eingenommen Medikamenten und eine Liste mit im Notfall zu informierenden Personen.

Eberhard Hagen vom Lions Club Wuppertal sieht insbesondere ältere, allein wohnende Personen als Zielgruppe an: „In Wuppertal gibt es rund 25 000 Menschen, die über 65 Jahre alt sind und alleine leben.“ Unter diesen sollen vorerst 1500 der Dosen verteilt werden. Empfohlen wird, die Dose in der Kühlschranktür aufzubewahren. „Dieser ist einfach zu finden, weshalb wir empfehlen, die Rettungsdose dort hinzustellen.“

Zusätzlich sind in der Dose zwei Sticker, die an der Innenseite der Haustür sowie außen an der Kühlschranktür angebracht werden sollen, um die eintreffenden Rettungskräfte auf ein Vorhandensein der Dose hinzuweisen. „Wichtig ist, dass die Sticker nicht an der Außenseite der Türe angebracht werden, um zwielichtige Personen nicht darauf hinzuweisen, dass hier eine alleinstehende, ältere Person wohnt“, sagt Hagen.

Langfristig wird eine bundesweite Vereinheitlichung der Dosen angestrebt. In ganz Deutschland verteilt sind laut Angaben der Verteiler bisher rund 100 000 solcher Dosen verteilt worden, mit teils jedoch anderen Farbkombinationen oder Unterschieden in den beigelegten Faltzetteln. Feuerwehr und Polizei informieren derweil ihre Einsatzkräfte über die Existenz und Bedeutung der Dosen.

Die Organisatoren betonen, dass die Dose eine Ergänzung darstellt, um wichtige Informationen für die Rettungskräfte oder Hausärzte bereitzustellen. „Wenn ein Hausarzt in Vertretung ist, wird dieser eher nicht wissen, welche Medikamente eingenommen werden, was aber durchaus wichtig sein kann“, erklärt Rainer Kessler vom Caritas-Verband Wuppertal-Solingen.

Ausgeteilt werden die Dosen in verschiedenen Einrichtungen der Caritas. Das Angebot, bei der Ausfüllung des Faltblatts Hilfe von Caritas-Mitarbeitern zu erhalten, besteht ebenfalls.

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