Hexenwein und Wikinger — der etwas andere Weihnachtsmarkt

Der Mittelaltermarkt bietet den Besuchern Besonderes: Gaukler, Märchen, Kräuterhexen und eine Feuershow.

Wuppertal. Der rauchige Duft von Lagerfeuer erfüllt den Mittelalterlichen Märchenmarkt auf dem Laurentiusplatz. Ein Lager aus Zelten und Strohballen, von irgendwoher dringt das Schlagen eines Hammers auf Metall. Auf dem Mittelaltermarkt treffen die Besucher nicht nur auf Schmiede, die ihr Handwerk präsentieren, sondern auch auf Gaukler, Kräuterhexen und Feuerjongleure.

„Seid gegrüßt! Was ist euer Begehren?“, fragen Händler in urtümlichen Gewändern, preisen ihre Waren an und versetzen die Besucher, des etwas anderen Weihnachtsmarkts, in eine vergangene Zeit. So etwas Modernes wie ein Karussell für Kinder gibt es dort auch, allerdings wird es auf dem Mittelaltermarkt noch handbetrieben. Täglich gegen 17 Uhr werden Weihnachtsgeschichten oder auch mal das klassische Rumpelstilzchens vorgelesen, denn das darf auf dem Märchenmarkt natürlich nicht fehlen. Außergewöhnliche Gestalten sind auch persönlich anzutreffen.

Der Metmann zum Beispiel hält sich im Ziegenfell neben seinem Stand warm. Dabei müsste er die Temperaturen eigentlich gewohnt sein, immerhin stellt er einen Wikinger dar. Wenn er sich bewegt, rasseln seine Schellen. Die hat er an seiner Kleidung angebracht, um den Verdacht zu entgehen, dass er ein Dieb oder Räuber sei, der sich an fremden Besitz anschleicht. Man hört ihn direkt und er bleibt von der grausamen Strafe verschont. Das ist gut so, denn schließlich möchte er keinem etwas Böses, sondern nur seine Ware verkaufen. „Wikinger haben nicht nur gebrandschatzt und geplündert, sondern auch gehandelt“, erklärt Metmann Alfred Kaenders.

Ein besonderer Höhepunkt auf dem Mittelalterlichen Markt ist die Feuerjonglage. Täglich gegen 19 Uhr, locken Joseph Wienken und Adam Gal-Prisender mit ihren Kunststücken zahlreiche Zuschauer an. Sie jonglieren mit Feuerbällen, brennenden Stäben, spucken Flammen und begeistern ihr Publikum mit einer heißen Show. Das aufregende Spiel mit dem Feuer gibt es auf Nachfrage auch schon tagsüber.

Für Stimmung sorgen nicht nur die beiden mutigen Jongleure, Gaukler und Dudelsackspieler tragen ebenfalls zur märchenhaften Atmosphäre bei. In der Klosterküche reichen Männer in braunen Kutten deftiges Essen und in der Hexenschänke schenkt Darlin Körber heißen Wein und Met ein. Sie ist gleichzeitig auch Veranstalterin und freut sich, dass der Märchenmarkt in diesem Jahr gewachsen ist: „Diesmal sind es 30 Stände und wir können mehr Attraktionen bieten, als im Vorjahr.“

Auf dem Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt tauchen die Besucher in eine andere rustikale und romantische Welt ein. Das Traditionelle, Selbstgemachte kommt bei ihnen gut an. So auch bei Marlene Heil: „Städtische Weihnachtsmärkte sind nicht so reizvoll, dort ist es immer das Gleiche“, sagt sie, „der Markt hier ist was Besonderes, die Menschen sind nicht so gehetzt.“

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