Politik Haushalt, Hatzfeld und Halle - die SPD feiert Herbstfest

Uellendahl. · Ortsverein Uellendahl-Dönberg hatte 70 Gäste zu Gast - darunter auch Helge Lindh.

 Oberbürgermeister Andreas Mucke sprach über die Situation der Stadt.

Oberbürgermeister Andreas Mucke sprach über die Situation der Stadt.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Der Anschlag auf die Synagoge in Halle vergangene Woche hat auch seine Schatten auf das Herbstfest des SPD-Ortsvereins Uellendahl-Dönberg am Freitagabend gelegt. Allein schon wegen des Gastes. Denn Bundestagsabgeordneter Helge Lindh kam direkt von der Mahnwache in Barmen, als er das Haus Marianne an der Kohlstraße besuchte.

Dorthin hatten Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert, Ortsvereinsvorsitzender Guido Gehrenbeck und Stadtverordneter Volker Dittgen geladen, um für zwei Stunden zusammen- und ins Gespräch zu kommen.

Die Themen waren überregional - Halle, die Demokratie, das Streiten und der Kampf gegen Rechts. Lindh brachte seine Themen mit an den Uellendahl, aus traurigem Anlass. Er spannte aber den Bogen bis nach Wuppertal: Denn wo sonst, wenn nicht in der Kommunalpolitik, könne man so gut politisch streiten lernen, wo sonst lerne man pragmatische Politik statt Ideologie?

Die Hauptschule Uellendahl
wird reaktiviert

Trotz allem war die Stimmung gelöst. Lindh scherzte über sein schütteres Haar, seine Körpergröße und seine dafür umso längeren Reden.

Oberbürgermeister Andreas Mucke musste auch ins Lokale gehen, in die Politik. Denn der Haushalt steht an – aber entgegen den Erwartungen, werde die Stadt nicht den Überschuss der letzten Jahre investieren können. „Das Geld fließt in die Schuldentilgung und in Rücklagen“, erklärte Mucke. Trotzdem werde investiert – vor allem in Bildung und Nachhaltigkeit, und damit kam Mucke zu den Themen, die im Ortsverein interessant sind.

Weil es in der Stadt mehr Kinder gebe, würden mehr Schulen und Kitas gebraucht. Deshalb würde die Hauptschule Uellendahl wieder reaktiviert, die erst 2018 ausgelaufen war. „Wir brauchen wieder Schulen von denen wir dachten, wir bräuchten sie nicht mehr“ sagte Mucke. Auch gebe es einen Bedarf an Kitas. Alles in allem „ein riesen Kraftakt“. Mehr Lehrer und Erzieher - wobei erstere im Bereich des Landes lägen, und in Sachen Bildung habe die Regierung ganz unabhängig von der Farbe in den letzten Jahren vor allem rumgestümpert, sagte Mucke unter Zuspruch der Lokalpolitiker.

Thema Nachhaltigkeit: Die Stadt will das Budget für den Radverkehr auf 400 000 Euro aufstocken und sich um den Radweg an der Horather Straße kümmern - damit auch die geplante Hatzfeld-Trasse erreichbar wird und darüber die Nordbahntrasse. Noch stehe nichts fest, aber es gebe Planungen und Menschen, die sich kümmern, sagte Mucke.

Und auch Nahversorgung sei nachhaltig, damit man nicht für jeden Einkauf ins Auto steigen müsse. Und so sagte Mucke, er sei mit drei, vier Investoren im Gespräch um einen Nahversorger am Dönberg anzusiedeln.

Dass Nachhaltigkeit auch ÖPNV ist, merkte Gehrenbeck indirekt an - als er sagte, dass wegen des neuen Busbahnhofs Linien am Uellendahl ausgedünnt worden seien.

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