Beteiligung : Haushalt der Stadt ist Bürgern nur schwer nahezubringen
Wuppertal An Veranstaltungen und Online-Abstimmungen zum „Bürgerhaushalt“ beteiligten sich nur wenige Wuppertaler.
Ob sich Stadtverordnete bei ihrer Abstimmung zum städtischen Haushalt am Montag von den Ergebnissen des „Bürgerhaushalts“ beeinflussen ließen? Die Wuppertaler waren aufgerufen, sich ebenfalls damit zu beschäftigen, für was die Stadt ihr Geld ausgeben soll. Doch nur geschätzte rund 50 bis 60 Menschen beteiligten sich an den angebotenen Möglichkeiten. Das Ergebnis war daher kaum aussagekräftig. Die Stadt will aber weiter nach Möglichkeiten suchen, die Bürger in die Entscheidungen über die Geldverteilung einzubeziehen.
Die Bürgerbeteiligung hatte der Rat im Februar beschlossen. Die Kämmerei entwickelte das Konzept, das sowohl Veranstaltungen zum persönlichen Austausch als auch Beteiligung über das Internet beinhaltete. Wie genau, das durften Bürger bei einem Workshop im Frühjahr mitentscheiden.
Festgelegt wurden zwei Schwerpunktthemen: „Mobilität“ und „Freizeitgestaltung im Freiraum“. So gab es zwei Diskussionsveranstaltungen sowie mehrere Möglichkeiten, online mitzureden. Aber: „Die Beteiligung war im Vergleich zum Bürgerbudget viel geringer“, bedauert Gerd-Uwe Wolf von der Kämmerei, der die Beteiligung mit organisiert hat. Beim Thema Mobilität seien immerhin zwanzig bis dreißig Bürger gekommen, beim Thema Freizeit im Freiraum – „gemeint sind zum Beispiel Spielplätze“, so Wolf – sei aber nur eine Person erschienen.
„Letztlich ist das Thema Bürgerhaushalt schwer zu vermitteln“, stellt er fest. Erschwerend komme hinzu, dass es in Wuppertal wegen der Deckelung des Haushalts wenig Spielraum gebe. Dafür habe eine zusätzliche Veranstaltung zum Thema „Altschuldenfonds“ wieder rund zwanzig Teilnehmer angezogen. „Da gab es eine sehr gute Diskussion“, berichtet Wolf.
Bis zum nächsten Haushalt soll ein neues Konzept entwickelt werden
Außerdem konnten Bürger in einem Internetangebot „Geld verschieben“: Bei einer interaktiven Grafik konnten sie den Etat für bestimmte Bereiche erhöhen. Wer das an mehr als fünf Stellen tun wollte, musste an anderer Stelle einsparen. „Das war angelehnt an den richtigen Haushalt“; so Wolf. „Wenn ich neue freiwillige Leistungen will, muss ich gucken, wo ich kürze.“