Haus der Jugend: Neuer Name nach dem Umbau

Die Kultur-Einrichtung soll einen Namen bekommen, der all ihren Funktionen gerecht wird. Bürger sollen beteiligt werden.

Barmen. Monet hat sich verabschiedet, mit ihm verstummte auch die Standardfrage auswärtiger Besucher: "Wo, bitte, geht’s zum Von der Heydt-Museum?" War die Antwort darauf ein Leichtes, so hatten selbst gestandene Wuppertaler vor sechs Jahren ihre Schwierigkeiten mit der Ratlosigkeit ihrer kulturbegeisterten Gäste. Damals war die Ausstellung des Künstlers Klaus Rinke auf zwei Häuser verteilt, eines davon die Kunsthalle Barmen - nach der gleichfalls beharrlich gefragt, aber sehr zögerlich geantwortet wurde. Gekränkte Lokalmatadoren entschuldigten sich damals galant für ihr Unwissen: "Ja, hätten Sie Ruhmeshalle oder Haus der Jugend gesagt, dann hätte ich Ihnen auch helfen können."

Bis heute weiß die Stadt selbst keinen rechten Rat und lebt mit einem Haus, das seit dem Untergang der Ruhmeshalle eigentlich keinen Namen trägt. Oder gleich mehrere - entsprechend den dort untergebrachten Institutionen: Haus der Jugend, Kunsthalle Barmen, Stadtteilbibliothek, Live Club Barmen, Studio der Bergischen Kunstgenossenschaft. Als Ergebnis bleibt, dass im Stadtgebiet nicht einmal Hinweisschilder existieren, die auf die Traditions-Einrichtung hinweisen.

Mit dem Umbau des Hauses naht freilich eine Stunde der Entscheidung. "Ich halte es für den richtigen Ansatz, wenn mit einem künftigen Zusammenrücken der einzelnen Institutionen auch ein gemeinsamer Name für das Haus gefunden wird", sagt Sozialdezernent Stefan Kühn. Die Entscheidung darüber müsse demokratisch, möglicherweise unter Einbeziehung der Politik und auch der Bürger, getroffen werden.

Bereits 2006 war im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms ein "Zentrum für junge Kunst und Kultur" angestrebt worden. Doch diese große erwies sich als eine viel zu teure Lösung, womit auch der Sammelname vom Tisch war. Es kursiere derzeit ein neuer Begriff, deutet Jugendamtsleiter Dieter Verst an.

Im Mai wolle man die diversen am Haus beteiligten Einrichtungen an einen Tisch bringen und erste Gespräche über den Namen führen - der wahrscheinlich die Begriffe "Kultur" und "Barmen" beinhalten wird. Auch Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke werde einbezogen. Verst: "Nach 50 Jahren Ruhmeshalle und 50 Jahren Haus der Jugend soll der neue Name richtungsweisend für weitere 50 Jahre stehen."

Dass die alte Bezeichnung "Ruhmeshalle" je wieder zur Debatte stehen werde, schließen indes Kühn und Verst ebenso aus wie Kulturdezernent Matthias Nocke .

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