Infoveranstaltung Hauptschul-Abriss: Anwohner befürchten Schäden durch Erschütterungen

Langerfeld. · Die Stadt informierte in dieser Woche über den geplanten Abriss der maroden Hauptschule Langerfeld.

 Projektleiterin Birgit Schulz und Barbara Schott-Wersel (Architektin) informierten die Anwohner.

Projektleiterin Birgit Schulz und Barbara Schott-Wersel (Architektin) informierten die Anwohner.

Foto: Otto Krschak

Auf den ersten Blick sieht der rote Ziegelbau der Hauptschule Langerfeld an der Dieckerhoffstraße ja ganz passabel aus, doch die Absperrungen davor zeigen schon, dass dieser Eindruck trügt. Wie sehr das ehrwürdige Gemäuer und sein Anbau inzwischen verfallen sind, wurde auf der Informationsveranstaltung sichtbar, zu der das Gebäudemanagement (GMW) in den von rund 30 interessierten Bürgern besuchten Speiseraum im Untergeschoss des Neubaus eingeladen hatte.

Gleich zu Beginn der von Projektmanager Thomas Lehn (GMW) moderierten Veranstaltung wurde deutlich, dass der vom Rat der Stadt im Mai beschlossene Abriss unumgänglich ist. Dazu bestand auch Einigkeit bei der Bezirksvertretung und dem Bürgerverein, deren Vorsitzende Eberhard Hasenclever und Margret Hahn ebenfalls unter den Zuhörern waren. Das Mauerwerk war zum Teil so marode, dass die einzelnen Bausteine per Hand herausgelöst werden konnten. Eine Tragfähigkeit der Decken ist gleichfalls nicht mehr gegeben, sodass das Gebäude einsturzgefährdet ist und nicht mehr betreten werden darf. Eine Sanierung sei gleichfalls ausgeschlossen, wie ausdrücklich betont wurde, zumal auch die Statik in einem Besorgnis erregenden Zustand sei.

Über die mit dem Abriss verbundenen wenig erfreulichen Begleitumstände sollten die Bürgerinnen und Bürger aus dem Umfeld der Schule informiert werden, wobei GMW-Projektleiterin Birgit Schulz und Thomas Lehn darauf hinwiesen, dass diese Maßnahme zum Wohle der Kinder unumgänglich sei.

Lärm, Staub und Erschütterungen sowie die Sperrung des Gehwegs vor der Schule sind die „Nebenwirkungen“ des Abrisses, der dennoch so schonend wie möglich über die Bühne gehen soll. Begonnen wird schon am 17. Juni. Für den Abriss sind sechs Wochen eingeplant. Während dieser Zeit sollen Geräte wie Longfront, Kombischere, Prellbecheranlage, Abbruchzange und Sortiergreifer zum Einsatz kommen. „Wir wollen die Sommerferien nutzen“, so Thomas Lehn, der wie auch Architektin Barbara Schött-Wersel versicherte, dass ein staubarmes Arbeitsverfahren mit der Hilfe einer Wassersprühanlage und einer Wasserverneblungskanone sowie Absaugevorrichtungen angewendet werden soll. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass der anfallende Bauschutt während der Abbruchphase nicht einfach ungesehen in Container verfüllt, sondern natürlich sortiert werde. Außerdem sollen „Lärmminderungsmaßnahmen“ mit dem Umwelt-Prädikat „Blauer Engel“ ergriffen werden, wobei die auf dem Schulhof befindlichen alten Bäume gleichfalls eine Art Schutz vor dem zu erwartenden Krach bieten sollen.

Ein gerade im Quartier sensibles Thema sind die möglichen Erschütterungen durch den Einsatz der schweren Geräte und der für den Abtransport des Bauschuttes eingesetzten LKW. Angesichts der in der nahen Beyeröhde festgestellten Gebäudeschäden ein Thema, das die Anwohner besorgt, wie während der umfangreichen Diskussion deutlich wurde. „Erschütterungen sind nicht ganz zu verhindern“, machte Birgit Schulz deutlich, riet jedoch allen Anwohnern, eventuell auftretende Schäden zu dokumentieren und zu melden. „Wenn etwas ist, sofort anrufen“, riet die Projektleiterin.

Hier hatten Gebäudeeigentümer wie Wolfgang Leisgen und Volker Klute schon Vorarbeit geleistet, indem sie eine umfangreiche Fotodokumentation erstellt hatten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort